Ein „Strukturkonzept für die öffentliche Ladeinfrastruktur der E-Mobilität in Bogenhausen“ hatte der Bezirksausschuss Ende November 2022 (!) beantragt. Nun liegt die Antwort des Mobilitätsreferats vor. Warum erst jetzt? Die Behörde: „Das war infolge der erforderlichen Verschwiegenheit in Bezug auf die europaweite Vergabe und der Entscheidung der Vergabekammer Südbayern im Herbst 2023 bedauerlicherweise unvermeidbar.“
Zur Sache: Für das Strukturkonzept hatten die Lokalpolitiker Standorte in drei Nutzungskategorien vorgeschlagen: Ladeinfrastruktur in Stadtteil- und Nahbereichszentren, Ladeinfrastruktur an öffentlichen Einrichtungen und Ladeinfrastruktur in verdichteten Wohngebieten.
Denn: „Auf Grund der bisherigen Ausrichtung des Ausbaus von öffentlicher Ladeinfrastruktur für E-Mobilität auf Bereiche innerhalb des Mittleren Rings und Viertel mit sehr geringen Möglichkeiten zur Einrichtung privater Ladeplätze stellt sich die Ladeinfrastruktur in Bogenhausen heterogen und äußerst lückenhaft dar.“
Das Referat in seiner Antwort: „Die Kategorisierung in räumlich gebündelten Nutzungsfällen in Abhängigkeit der Art der Bebauung wird als zielführend erachtet. Die Vorschläge werden wir sowohl an das künftig im Stadtbezirk umsetzende ladepunktbetreibende Unternehmen als auch für die strategische Bedarfsermittlung als Eingangsinformation nutzen und weitergeben.
Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Ansprache an ladepunktbetreibende Unternehmen zur Nutzung von Privatgrund weiter ausgebaut wird. Aus Sicht der Nutzenden ist insbesondere der Einzelhandel sehr gut zum Nachladen von Fahrzeugen geeignet, da bei größeren Einkäufen verstärkt auf den eigenen Wagen zurückgegriffen wird. Dies gilt analog für weitere >Points of Interest< wie Freizeiteinrichtungen oder der Gastronomie.
Im Nachgang zum Stadtratsbeschluss vom 17. April 2024 zum weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur auf öffentlichem Grund plant das Mobilitätsreferat eine Informationsveranstaltung für die Bezirksausschüsse voraussichtlich im Juli.“
Ergänzend wird erläutert: „Auf www.muenchenunterwegs.de wird künftig ein deutlich umfassenderes Informationsangebot zum elektrischen Fahren und Lademöglichkeiten angeboten werden. Und: Das Referat für Klima- und Umweltschutz bietet das Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe an (www.muenchen.de/fka). Sowohl stadtplanerisch wie auch aus Sicht des Nutzenden sind Ladepunkte auf dem eigenen bzw. gemieteten Privatgrund nahe am Wohnort besonders dienlich, da sie zu niedrigeren Betriebskosten führen und perspektivisch eine Teilhabe an der Energiewende ermöglichen.“