Der Grundstein für die neue Unternehmenszentrale der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) auf dem ehemaligen, rund 20 000 Quadratmeter großen Siemens-Filetgrundstück an der Richard-Strauss-Straße 76 ist gelegt. Visualisierungen des Konzerns zeigen, wie der Komplex und die Fassade – der Einzug in „Tridea,“ kreiert aus „Trio am Denninger Anger“, ist für Mai 2028 geplant – aussehen soll. Wie’s echt ausschaut – dazu hat sich die BVK etwas einfallen lassen.
Tafel mit Vermerk Bauvorhaben an der Denninger Straße auf dem Areal des Bürotrakts Arabeska, der der Versorgungskammer gehört: „Errichtung eines begehbaren Fassadenmockups für das Projekt RS76 (Anm. d. Red: steht für Richard-Strauss-Straße 76). Zweck des Bauwerks ist die Bemusterung der wichtigsten gestaltprägenden Bauteile der Fassade und einzelner Elemente des Innenausbaus wie Wand-, Boden- und Deckenbekleidungen.“
Ein Mockup, Begriff aus dem Englischen, ist eine „Attrappe“, um Design und / oder (Teil-) Funktionen eines geplanten oder bereits eingeführten Produkts zu demonstrieren. Kurz: ein Anschauungsmodell. „Mitte / Ende Juli soll das vom Gehweg aus einsichtbare, aber nicht öffentlich begehbare Mockup“, so Julia Thannhäuser, Referentin Unternehmenskommunikation, begehbar sein“.
Was baut die BVK? Zwei Wolkenkratzer, 96 und 60 Meter hoch mit 25 und 16 Stockwerken, verbunden durch einen 50 Meter hohen und etwa 100 Meter langen Riegel mit 13 Stockwerken – ein dreiteiliger Komplex in Holz-Hybrid-Bauweise mit mehr als 75 000 Quadratmeter Büro- und Gastronomiemietfläche. „Von dieser Fläche sollen, Stand heute, circa zwei Drittel vermietet werden“, so Thannhäuser. Also rund 50 000 Quadratmeter. Die nächsten vier Jahre verbleibt die BVK mit ihren 1500 Mitarbeitern auf knapp 40 000 Quadratmeter in den Bestandsgebäuden an der Arabellastraße 29 / 31 und 33 sowie Denninger Straße 37.
Ob Hypo-Tower (114 Meter hoch, 27 Stockwerke, allein die Sanierung 2011 inklusive Betriebskindergarten an der Arabellastraße kostete rund 250 Millionen Euro) direkt in der Nachbarschaft der BVK-Baustelle oder die Erweiterung der München Klinik an der Englschalkinger Straße (knapp 400 Millionen Euro) – Tridea ist seit Bestehen des Stadtbezirks das größte Bogenhauser Einzelbauvorhaben. Es wurde entworfen von David Chipperfield Architects.
Und sicherlich ist das Ensemble auch das teuerste Bauprojekt. Eine Zahl zu den Kosten nannte Axel Uttenreuther, seit knapp einem Jahr BVK-Vorstandsvorsitzender als Nachfolger von Daniel Just, „zum Meilenstein für die BVK, zu unserem neuen Zuhause, das die Skyline Münchens prägen wird“ natürlich nicht. Bittet man Experten um eine Einschätzung, schwanken die Beträge zwischen 600 und 800 Millionen Euro!
Merkmale des Ensembles: Gastronomie und Kita im Objekt, rund 550 Stellplätze für Personenwagen, Fahrradgarage mit etwa 700 Stellplätzen (beide teils mit E-Ladestationen), öffentlicher Zugang zwischen Wolkenkratzer und Riegel zum Denninger Anger.