Arabellastr. 34: Neubau für Büro- / Gewerbenutzung mit Teilerhalt der Bestandsstrukturen für Wohnen und Tiefgarage – Vorbescheid Arabellastr. 34 / Denninger Str. 35 +37“ – was steckt hinter diesem Antrag im Bezirksausschuss der Bayerischen Versorgungskammer (BVK), die an der Richard-Strauss-Straße ihre neue Verwaltungszentrale baut? Das fragten sich bei der Dezember-Tagung auch die Bogenhauser Lokalpolitiker. Der Beschluss: Vorstellung des Projekts im Untergremium Stadtplanung, denn „das Bauvorhaben wird sehr kritisch gesehen.“
Ein Detail nannte Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter, CSU-Fraktionssprecher und Chef des Unterausschusses, bei der Besprechung: „Die Gebäudehöhe beträgt 29,85 Meter.“
Neue Verwaltungszentrale: Zwei Wolkenkratzer, 96 und 60 Meter hoch mit 25 und 16 Stockwerken, verbunden durch einen 50 Meter hohen und etwa 100 Meter langen Riegel mit 13 Stockwerken – dieser dreiteilige Komplex in Holz-Hybrid-Bauweise entsteht derzeit auf dem ehemaligen, 20 000 Quadratmeter großen Siemens-Areal. Es ist das auf absehbare Zeit das größte Bauvorhaben im Stadtbezirk.
Rückblick: Brannekämper hatte in einem Offenen Brief im Spätsommer 2018 an Oberbürgermeister Dieter Reiter im Zug der Genehmigungen geschrieben: „Nicht berücksichtigt ist die vom (Anm. d. Red.: ehemaligen) Vorstandsvorsitzenden Daniel Just ursprünglich mir zugesagte Umwandlung der alten Bürostandorte in Wohnraum, die angesichts der wachsenden Belegschaft dringend notwendig ist. Hier gibt es bislang nur eine vage Absichtserklärung der Versorgungskammer, aber keine konkreten Zusagen hinsichtlich einer Umwandlung.“ Eine Antwort von Reiter? Unseres Wissens: bis dato Fehlanzeige!
Auf eine folgende Nachfrage erklärte seinerzeit Claudia Graab, Referentin Unternehmenskommunikation der BVK: „Bei einer neuen Baurechtschaffung im Arabellapark möchten wir gemeinsam mit der Stadt das bestmögliche städtebauliche und grünplanerische Konzept mit den in Betracht kommenden Nutzungen entwickeln. Zum Umfang einer potentiellen Wohnnutzung kann noch keine Aussage getroffen werden, wir können auch keinen Zeitpunkt nennen.“
unser-bogenhausen.de wollte jetzt Näheres zum Vorhaben erfahren. Antwort von Christian Huber, Referent Unternehmenskommunikation: „Die Bauvoranfrage zur Entwicklung >Arabellastraße 34 / Denninger Straße 35 + 37< läuft über das formale, mit der Lokalbaukommission (LBK) abgestimmte Verfahren der Bauvoranfrage. Wir stehen hierzu bereits seit geraumer Zeit in konstruktiven Abstimmungsprozessen mit der LBK, um hier einen bestmöglichen >Stadtbaustein< für das Grundstück sowie für den Arabellapark zu finden.“
Die Definition von „Stadtbaustein“ laut Internet: „Wiederkehrende Grundmodule wie Block, Zeile oder Solitär dienen als Ordnungselemente. Diese Stadtbausteine haben sich im Laufe der Zeit als Ausdruck sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen entwickelt.“
Obwohl nicht nachgefragt erläutert Huber weiter: „Selbstverständlich stehen wir bei einer Anfrage für den Bezirksausschuss zur Verfügung und stellen den aktuellen Entwurf, welcher der Bauvoranfrage zugrunde liegt, vor.“ Aber zur Frage von unser-bogenhausen.de: „Wir bitten um Verständnis, dass wir Detailinformationen zu dem laufenden Verfahren Bauvoranfrage zum jetzigen Zeitpunkt nur mit formal Beteiligten des Verfahrens teilen können / dürfen.“
Ergänzende Angabe aus der Vergangenheit: „Die BVK investiert als verantwortungsbewusster Investor in großem Umfang im Bereich Wohnen. Wir verfügen im Zuständigkeitsbereich des Bezirksausschusses Bogenhausen über 819 Wohnungen und eine Kita. Der Wohnturm >arabeska< und die Lärmschutzbebauung Richard-Strauss-Straße sind erfolgreiche Beispiele für von uns geschaffenen Wohnraum im Quartier.“