Der Bezirksausschuss fordert das Referat für Bildung und Sport (RBS) auf, „detailliert darzulegen, inwieweit die Nutzung von Turnhallen für den Schulsport (und die Ganztagsbetreuung) aus Kapazitätsgründen in Turnhallen an anderen Schulstandorten als den eigenen vorsieht. Dies betrifft das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG), die Ruth-Drexel-Grundschule, die Grundschule sowie die Mittelschule an der Knappertsbuschstraße und die Helen-Keller-Realschule (HKRS).

Die Begründung dazu: „Es herrscht weiterhin Unklarheit, wie die verfügbaren Hallenzeiten während der Unterrichts- und Betreuungszeiten tatsächlich genutzt werden sollen und ob diese ausreichen. Inwieweit die Nutzungen mit den individuellen, vorrangigen Bedarfen des Schulstandorts abgestimmt sind, ist ebenfalls offen. Es bleibt aus verschiedenen Gesprächen der Eindruck, dass großzügig mit den Hallenzeiten anderer Schulstandorte kalkuliert wird.“ Ob das funktioniert möchten die Bogenhauser Lokalpolitiker gerne konkret dargelegt bekommen.

Und weiter: „Der Schulstandort der siebenzügigen Grundschule Ruth-Drexel / Knappertsbuschstraße wird nochmals erweitert, das WHG hat schon bei Einzug in den Neubau am Salzsenderweg zu wenig eigene Turnhallenkapazität und die HKRS wird künftig 1200 statt bisher 700 Schüler beherbergen. Daraus lässt sich bereits der hohe Eigenbedarf der jeweiligen Schulen ableiten, was eine genaue Planung für eine übergreifende Nutzung erforderlich macht.“

Bezüglich des Sportunterrichts am neuen WHG, das in diesem September bezogen wird, hatte unser-bogenhausen.de vor Jahren einen eklatanten Planungsfehler enthüllt: Entsprechend dem >Standard-Raumprogramm für Schulsportanlagen (Hallen und Freisportanlagen) für alle Schultypen< erhöht sich bei G9 der Sportflächenbedarf entsprechend der zusätzlichen Klassen von drei Übungseinheiten (ÜE) auf vier ÜE. Also vier ÜE, eine Vierfachsporthalle. Gebaut wurde aber nur eine Dreifachsporthalle.

Das Kommunalparlament hatte seinerzeit eine Umplanung gefordert. Die RBS-Pressestelle damals auf Nachfrage: Nachträglich kann auf die Bedarfserhöhung nicht mehr reagiert werden. Der Eingriff in den Klimapark soll möglichst gering erfolgen. Auf dem zur Verfügung stehenden Grundstück kann keine weitere Sporthalle realisiert werden. In der nahegelegenen Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße, die über eine Dreifachsporthalle verfügt, stehen aber noch Kapazitäten zur Verfügung.“ Nun denn!

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Und was wird eigentlich demnächst aus der Sporthalle des „alten“ WHG an der Elektrastraße während die Bestandsgebäude saniert werden, damit dann später die Jugendlichen des Luitpoldgymnasiums einziehen können?

Dazu RBS-Pressesprecherin Inga Heins: „Die Sporthalle Elektrastraße wird im Schuljahr 2024 / 25 für den Schul- und den Vereinssport zur Verfügung stehen. Allerdings nicht vom ersten Tag des Schuljahrs an. Vor der Weiternutzung müssen einige Sicherheitsstandards überprüft und Freigaben erteilt werden.

Sobald die für die Nutzung notwendigen Freigaben erteilt wurden, werden die Übungseinheiten der Sporthalle den Stundenplanungen der umliegenden, für die Nutzung in Frage kommenden Schulen angeboten. Bis zum Vorliegen der notwendigen Freigaben kann die Sporthalle für Erstellung der Stundenpläne für das kommende Schuljahr keine Verwendung finden.

Das Referat geht aber davon aus, dass diese notwendigen Freigaben in Kürze vorliegen werden und es dadurch zur Entlastung der im Quartier angespannten Schulsporthallensituation kommen wird.“

Die Sporthalle des („alten“) Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG): Nach dem Umzug der Schule in den Neubau am Salzsenderweg wird sie weiterhin für den Vereins- und Schulsport genutzt. Fotos: hgb