Sie sind etwa fünf Millimeter lang, orange-weiß gestreift, biologisch eingeordnet unter Kleinschmetterlinge. Besser bekannt sind sie als Motten. Genauer: als Moniermotten. Sie legen ihre Eier auf den Blättern von Kastanien ab. Ein paar Wochen später schlüpfen die Larven, die sich dann durch das Grün fressen. Gerade in diesen Wochen fällt es (wieder) auf, beispielweise im Normannenpark: Abgeworfenen Blätter der Kastanien haben „Rostflecken“. Um die Stämme hat sich eine Lage Laub angesammelt.
Ob in Parks, in Biergärten oder entlang von Alleen: Trockenheit und Hitze in Bayern haben vielen Bäumen in diesem Jahr extrem stark zugesetzt. Die meisten erholen sich vom Befall der Motten zwar relativ rasch wieder, einige sterben aber ganz ab. Laut Experten ist auf längere Sicht eine Schwächung der Kastanien zu befürchten, da sie durch das Absterben der Blätter an der Assimilation gehindert werden. Kommen weitere Parasiten hinzu, droht gar ein Baumsterben. Die Miniermotte wurde in Europa erstmals 1984 in Mazedonien entdeckt. Seither breitet sie sich jährlich auf einer Strecke von 50 bis 100 Kilometer aus. Anfang der neunziger Jahre war sie erstmals in der Region München aufgetaucht.
Ein grundsätzliches Problem ist, dass die Puppen der Motte im Laub überwintern. Eine effektive Vernichtung wird nur in kommerziellen Kompostieranlagen erzielt, da nur hier die notwendige Hitze von rund 60 Grad erreicht wird. Eine Kompostierung reicht nicht aus. Die Mitarbeiter des Baureferats / Gartenbau tun in der Stadt ihr Bestes, doch vollständig kann das Laub einfach nicht entfernt werden.