Die Mitglieder des Bezirksausschusses hatten „den Vorschlag als eine nette Idee“ bewertet. Der Hintergrund: Ein Bürger regte in einer Mail die Errichtung einer Kneipp-Anlage an. Das >Anliegen< wurde von den Stadtteilvertretern per einstimmigem Votum an das Baureferat / Gartenbau „zur Prüfung und Wiedervorlage im Bezirksausschusses“ weitergeleitet. Die Antwort – wie nicht anders zu erwarten: Ablehnung, zu hoher Aufwand, kein Geld (knapp 5,3 Milliarden Euro Schulden zum Jahresende).
In seinem Schreiben hatte der Mann ausgeführt: „Leider gibt es in München kaum öffentliche Kneipp-Anlagen. Könnten wir für Oberföhring / Bogenhausen bitte so etwas bekommen? In dieser Art von vorbeugender Kultur steckt so viel Potential zur Krankheitsvermeidung drin. Was ist schon Bad Wörishofen, Reichenhall – das kann München doch auch.“
Das Baureferat / Gartenbau in seiner Antwort: „Kneipp-Anlagen innerhalb öffentlicher Grünanlagen gibt es in München unter anderem in Sendling innerhalb des Westparks (Stadtbezirk 7) sowie in Neuhausen-Nymphenburg (Stadtbezirk 9) auf dem Gelände des Taxisparks.
Beim Bau der Anlage im Taxispark 2018 konnte zwar auf einen schon vorhandenen Grundwasserbrunnen zurückgegriffen werden, dennoch war der Bau der aufwendig und schon damals kostenintensiv. Um die Anlage in einem verkehrssicheren und nutzbaren Zustand zu erhalten, ist ein sehr hoher Aufwand erforderlich. Algenwachstum führt regelmäßig zu optischen Beeinträchtigungen und vermehrten Reinigungsarbeiten zum Erhalt der Verkehrssicherheit. Fehlnutzungen durch Hunde und als Kinderplanschbecken erschweren den Unterhalt zusätzlich.
Insgesamt werden von den Besuchern, die die Anlage zum Kneippen nutzen wollen, hohe Ansprüche an den Pflegezustand gestellt, was den Standard im Vergleich zu anderen Bereichen in Grünanlagen übersteigt. Gleiches gilt für die·Kneipp-Anlage im Westpark, für deren technische Instandsetzung und Reinigung wie im Taxispark ein sehr hoher Unterhaltsaufwand festzustellen ist.
Aus diesen Gründen sowie angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt lehnt das Baureferat (Gartenbau) es ab, in Bogenhausen eine Kneipp-Anlage zu errichten.“
