Lokalpolitik kann zuweilen widersinnig, also völlig absurd sein, der Vernunft zuwiderlaufen. Und der Verwaltung einer Kommune, in München die Verwaltung eines Referats, Arbeit aufhalsen, auf dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser kaum mehr nachkommen können und (auch) daher neue (Plan-)Stellen verlangt und geschaffen werden. Beleg dafür ist – einmal mehr – ein Antrag der Grünen im Bogenhauser Bezirksausschuss.

„Aufstellen von neuen Buswartehäuschen“ ist das im Untergremium Verkehr angesetzte Ansinnen überschrieben. Und weiter – kein Ulk (!) – heißt es: „Die LHM wird gebeten, bei Planung, Aufstellung, Erweiterung von Buswartehäuschen die Fahrplanaushänge so zu platzieren, dass sie nicht über den Sitzen angebracht sind.“ Ups!?

Dann folgt – >Begründung<: „Die Fahrplanaushänge sind oft über den Sitzen angebracht. Sitzt eine Person dort, muss man diese bitten, den Kopf einzuziehen oder aufzustehen, damit der kleingedruckte Fahrplan einsehbar ist.“ Dazu ein Foto. Bildtext: „Haltestelle Bruno-Walter-Ring – ganz neues Wartehäuschen!“

Und am Antragsende steht: „Antragsteller*innen: Gunda Krauss – Radbeauftragte, Karl Nibler, Paula Sippl und Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen“.

Und im Protokoll ist angefügt: „Es wird angemerkt, dass der Titel etwas irreführend ist. Die Grünen sagen zu, diesen zu präzisieren.“

Ist aber im Kommunalparlament nicht geschehen. Die Blamage, die Lächerlichkeit ob der Forderung wäre wohl gewiss gewesen.

Fahrplanaushänge sollen, so ein Grünen-Antrag, bei neuen Buswartehäuschen so platziert werden, dass sie nicht über den Sitzen angebracht sind. Sollen etwa ein Drittel der Sitzplätze entfallen? Wäre dann ein Anlass für eine Forderung nach mehr Plätzen …. Foto: hgb