„Sicher mit dem Rad zur Olympia-Reitanlage und zur Galopprennbahn“ – so ist der vierte Teil eines Antrags der CSU-Stadtratsmitglieder Ulrike Grimm, Sebastian Schall und Fabian Ewald überschrieben: Die Stadtverwaltung soll prüfen, ob die Möglichkeit für einen Radweg entlang der Landshamer Straße besteht. Es gibt nämlich weder vom S-Bahnhof Riem (Osten) noch von der westlichen Seite (aus Richtung Stadt) „eine gefahrlose Möglichkeit auf einem ausgewiesenen Fahrradweg auf die Olympia-Reitanlage und zur Galopprennbahn zu gelangen.“

Der Antrag wurde am 3. September 2021 (!!!) – gestellt. Kurz vor Jahreswechsel hat das Mobilitätsreferat geantwortet, also nach fast 40 Monaten.

Das Referat schlägt vor, den Ausbau von Radverkehrsanlagen in der Landshamer Straße mit dem Ausbau der Truderinger- und Daglfinger Kurve der Deutschen Bahn zu realisieren!!!

Mobilitätsreferent Georg Dunkel macht sich’s also leicht, verschanzt sich hinter den DB-Plänen. Bis die realisiert werden, dauert es noch viele Jahre. Ein Radweg entlang der Landshamer Straße – ein Traum.

Die Antwort von Dunkel (Auszüge; bearbeitet): „Das Mobilitätsreferat hat gemäß dem Beschluss >Truderinger und Daglfinger Kurve sowie Erschließung von Pferdesportflächen im Nordosten< die Forderung nach beidseitigen Radverkehrsanlagen in der Landshamer Straße in die Abstimmungen mit der Deutschen Bahn eingebracht.

Die Landshamer – zwischen der Riemer- und der Graf-Lehndorff-Straße weist eine Gesamtbreite von 20 Meter auf. Davon sind zwölf Meter als Fahrbahn bituminiert mit beidseitigen drei bis vier Meter breiten Grünstreifen, auf denen große und alte Alleebäume das Straßenbild prägen. Auf der Westseite ist ein schmaler Gehweg vorhanden. Beidseitig parken am Rand gewerbliche Fahrzeuge, Lastkraftwagen und Wohnmobile.

Die Verkehrsbelastung ist im Regelfall als gering einzustufen, so dass gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) das Fahren auf der Fahrbahn im Mischverkehr problemlos möglich ist. Die letzte Erhebung aus dem Jahr 2013 ergab eine tägliche Belastung von circa 1200 Kfz. 

Darüber hinaus wurde bei einer Überprüfung der Anordnung von Schutzstreifen für den Radverkehr nach den Empfehlungen für den Radverkehr (ERA) der Belastungsbereich I festgestellt. Gemäß diesem kann der Radverkehr im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt werden. Er schließt bei geringer Belastung Schutzstreifen aus.

Bei einer Fahrbahnbreite von zwölf Metern wären Schutzstreifen zwar möglich, allerdings wäre in der Landshamer Straße der hohe Schwerlastanteil sowie die Breite der parkenden Lkws zu beachten, so dass man bei Berücksichtigung der in den ERA empfohlenen Mindestbreiten für Schutzstreifen, Sicherheitstrennstreifen und verbleibender Breite zwischen den Schutzstreifen vermutlich auch bei diesen Kriterien nicht zu dem Ergebnis von rechtlich möglichen Schutzstreifen käme. 

Um langfristig einen leistungsfähigeren Anschluss der Landshamer Straße und auch ein Rechtsabbiegen von der Riemer Straße von Osten kommend in die Landshamer Straße zu ermöglichen, sollen im Zuge der Planungen der Deutschen Bahn AG – die Daglfinger- und Truderinger Kurve betreffend – neben einem neuen Knotenpunkt Anpassungen im Querschnitt der Landshamer Straße vorgenommen werden. 

Im Zug des Projekts der DB AG wird die Landshamer – bis kurz vor die Einmündung mit der Graf-Lehndorff-Straße neu ausgebaut. So ist die Landshamer Straße auch bei möglichen künftigen Mehrbelastungen, wie durch eine Entwicklung im Nordosten, eine attraktive Route für den Radverkehr. Die Funktion der Landshamer Straße für die Erschließung des Nordostens steht noch nicht abschließend fest. Die Galopprennbahn und Olympiareitanlage liegen an einer ausgewiesenen Radroute (Freizeitwege), die entlang der Graf-Lehndorff- / Schichtlstraßeverläuft.

Das Mobilitätsreferat schlägt aus genannten Gründen vor, den Ausbau von Radverkehrsanlagen in der Landshamer Straße mit dem Ausbau der Truderinger- und Daglfinger Kurve zu realisieren.“

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Der Vollständigkeit halber die Teile eins bis drei der Initiative in Kürze: Die Stadt soll (erstens) links und rechts der Ausfahrt aus der Reitanlage und den Stallungen der Galopprennbahn Parkverbotsschilder anbringen und eine Parkverbotszone von 30 Metern auf der Straße einrichten. Denn die Zufahrt zur Anlage wird von Lastwagen zugeparkt, ein gefahrloses Ein- und Ausfahren mit Pferdeanhängern ist somit nicht möglich.

In der Landshamer – und Frobenstraße sollen (zweitens) Müll, abgestellte Autowracks und Fahrzeuge ohne Kennzeichen entfernt und Abfalleimer angebracht werden; zudem soll die Straßenreinigung dort regelmäßig durchfahren, denn „der gesamte Umgriff der Olympia-Reitanlage und der Galopprennbahn ist extrem verschmutzt.“

Die Landshamer Straße soll (drittens) besser beleuchtet und sicherer gestaltet werden kann. Denn: Auf dem Fußweg von der S-Bahnhaltestelle Riem in der Dämmerung berichten Anwohnerinnen vom Gefühl der Unsicherheit. Sowohl die Schüler der Berufsschule als auch die Auszubildenden, die auf der Olympia-Reitanlage wohnen, möchten nach Einbruch der Dunkelheit dort nicht allein zur S-Bahn laufen.

Antworten auf die drei Fragen? Fehlanzeige!

Die Landshamer Straße: Zwölf Meter breit, am Fahrbahnrand zugeparkt, kein Schutzstreifen für Radfahrer. Mit dem Bau der Daglfinger- und Truderinger Kurve durch die DB soll die Straße neu konzipiert werden (Querschnitt), was aber noch viele Jahre dauern wird.    Visualisierung: DB Netze / Archivfoto: hgb