Manche Entscheidungen im Bezirksausschuss sind nur schwer zu verstehen. Zur (weiteren) Gestaltung der Lärmschutzwand am Isarring – verschmutzte, vormals hellgraubeige lackierte Lärmschutzwände aus Blech, verdreckte Eingrenzungen aus Stahlbeton, Schmierereien in allen möglichen Farbtönen – lagen im Februar zwei Anträge vor. Mit Beschlüssen, die sich widersprechen! 

Dem Antrag „Legale Spraypaintwand für die Internationalen Wochen gegen Rassismus“, eingereicht vom Spiel- und Begegnungszentrum (SBZ), stimmte das Kommunalparlament – gegen die Stimmen der CSU – zu. Das „Gemälde“ ist inzwischen vollendet.

Auch der Antrag der Grünen „Komplette künstlerische Gestaltung der Lärmschutzwand“ wurde beschlossen. Das Kulturreferat wird unter Einbeziehung des Bezirksausschusses und vorrangig lokaler Jugendgruppen aufgefordert, die vollständige Gestaltung der Lärmschutzwand entlang des Isarrings (beidseitig) im Rahmen eines abgestimmten, künstlerischen Gesamtkonzeptsfortzuführen.“

Also erst eine weitere „Aktion“, dann ein Gesamtkonzept. Zum SBZ-Werk sind inzwischen, wie berichtet, weitere „Arbeiten“ dazugekommen …

Zum Antrag >Gesamtkonzept< liegt nun die Antwort des Kulturreferats vor (Auszüge; bearbeitet): „Die Abteilung Urbane Kulturen – Street Art und Graffiti unterstützt als Hauptaufgabe Künstlerinnen und Künstler neben klassischen Zuschüssen bei der Einholung erforderlicher Genehmigungen, wie zum Beispiel denkmalschutzrechtliche Erlaubnisse, oder bei der Erstellung von Überlassungsvereinbarungen mit den öffentlichen oder privatenEigentümern der von den Künstlern auf Eigeninitiative angefragten Flächen. Fokus des Referats ist es dabei, freie künstlerische Arbeiten auf Initiative der Künstler zu ermöglichen. 

Im Fall der Mauer am Isarring unterstützt 2025 die >Kulturelle Bildung< eine Gestaltungsaktion, die vom Kunstkollektiv Graphism gemeinsam mit >Dein München< umgesetzt wird, sobald die Überlassung seitens des Baureferats vorliegt.“

Von der Organisation „Dein München“ betreute Jugendliche haben im vergangenen Sommer zusammen mit dem Künstlerkollektiv„Graphism“ zwei Graffitikunstwerke entlang der Bushaltestellen Herzogpark umgesetzt. Fortsetzung soll in diesem Sommerfolgen!   Fotos / Gestaltung: hgb
 
Die Graffiti von „Dein München“ / „Graphism“ und natürlich auch die vielen „wilden Werke“ gefallen vielen Lokalpolitikern und Bürgern nicht. Zu hören ist oft der Wunsch nach einer „einfachen, farblich fröhlichen“ Gestaltung ähnlich an der Rampe zum Leuchtenberg-Tunnel. Etwa so?