Ein im Stadtbezirk kursierendes Gerücht wurde jetzt auf Nachfrage von unser-bogenhausen. de von der Verwaltung im Rathaus bestätigt: Der Vertrag für den Bürgerpark Oberföhring wurde bis zum 31. Dezember 2035 verlängert! Ein Jahre andauerndes Gezerre ist beendet, die Verantwortlichen in der Vereinsgemeinschaft (VG) 29 können endlich langfristig planen.

Andreas Sigl im Büro der Referatsleitung des Kommunalreferats in einer Mail: „Im Rahmen des Grundsatzbeschlusses Zukunft >Bürgerpark Oberföhring< Sitzungsvorlage Nr. 20-26 / V 10859 des Stadtrats vom 4. Oktober 2023, wurde die Baugenehmigung für das Areal um weitere zehn Jahre bis zum 31.12.2035 beantragt und inzwischen auch genehmigt. Dementsprechend können die einzelnen Nutzerverträge weitergeführt werden. Ein Gesamtkonzept für den Bürgerpark ist in Arbeit und wird dem Stadtrat zu gegebener Zeit vorgestellt.“

Die Geschichte des heutigen Bürgerparks: Ab 1897 war der Ziegeleibesitzer Anton Huber Eigentümer des Grundstücks. 1939 wurde das Gelände an das Luftgaukommando VII veräußert, das ein Luftwaffenlazarett errichtete. 1945 wurde aus dem Luazarett das Krankenhaus Oberföhring, das bis 1984 betrieben wurde. Mit dem Umzug des Krankenhauses an seinen neuen Standort in Bogenhausen blieben die Baracken und Bunkeranlagen leer und ohne Nutzung.

1984 hatte eine Initiative von Stadträtin Maria Nindl die Voraussetzungen geschaffen, damit Vereine sowie Kunst- und Kreativschaffende sich die leerstehenden Bauten sukzessiv aneignen konnten. Am Anfang stand eine „illegale Besetzung“ von zwei Gebäuden. In der Folge wurde eine Baracke als Vereinsheim bezogen. Nachdem es im März 1985 gelungen war, zwölf von den ursprünglich 27 Gebäuden vor dem Abriss zu retten, ertüchtigten verschiedene Akteure mit viel Engagement und Eigenleistung die Gebäude, so dass im Sommer 1986 Richtfest gefeiert werden konnte.

1992 wurde mit Aufstellung des Bebauungsplans eine Neuordnung und Sanierung des Geländes unter Sicherung der Vegetation und „Erhaltung der bestehenden künstlerischen und sozialen Nut­zungen“ festgesetzt. Dazu wurde unter anderem der Abbruch der bestehenden Baracken und die Inanspruchnahme des vorgesehenen Bauraums zur Errichtung eines Neubaus, in dem alle Nutzungen konzentriert werden sollten, vorgesehen. Bis zur Umsetzung des Bebauungsplans wurden befristete Baugenehmigungen erteilt. Zuletzt 2015 um zehn Jahre bis Ende 2025.

2020 wurden zur Deckung des Bedarfs bei der Kita-Versorgung für das Quartier Prinz-Eugen-Park zwei Pavillonanlagen für die Dauer von mindestens zehn Jahren auf dem Bürgerpark-Areal errichtet. Das seinerzeitige Statement der Stadt: Die Baugenehmigung, die für die zwei Interimsbauten bis 2031 erteilt wurde, steht dem Plan, an dieser Stelle die bestehenden Nutzungen in einem Neubau zusammen zu führen, entgegen. Damit ergibt sich für die Nutzungen in den Baracken keine Perspektive. Diese Angabe ist jetzt vom Tisch – zumindest für die nächsten zehn Jahre.

Endlich: Der Vertrag für den Bürgerpark Oberföhring wurde bis zum 31. Dezember 2035 verlängert! Foto: hgb