Wie geht’s weiter mit der Grillstation Johanneskirchen (JK) an der Ecke Johanneskirchner- / Freischützstraße? Seit Jahren steckt Besitzer Necmi Pecenek in den Mühlen der Bürokratie, seit Jahren bangen er und auch seine Mitarbeiter um die Existenz, erlebt er ein Wirrwarr um Angaben, Kündigungen und Standortverlegungen von städtischen Behörden im Zusammenhang mit dem von der Regierung von Oberbayern gestoppten Bau der Tramtangente zum S-Bahnhof.
Bei einer Unterschriftenaktion vor Ort – Titel „Stadt will Grillstation platt machen! Wortbruch der Stadtwerke“ – initiiert von Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabgeordneter und Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, setzten sich laut Pecenek fast 3000 Bürgerinnen und Bürger auf den Listen für den Erhalt der Grillstation, eines der wenigen gastronomischen Angebote in der Umgebung, ein.
Fakt ist: Die Stadtwerke München (SWM) haben den Vertrag zum 30. Juni 2025 gekündigt. Um vorerst weiter am Standort verbleiben zu dürfen, hat bzw. „musste“, so Pecenek gegenüber unser-bogenhausen.de, einen Zusatz unterschrieben, dass die Grillstation doch noch bis 31. August an der Freischützstraße verbleiben kann mit gleichzeitiger Klausel, den Standort im rückwärtigen Bereich bis Ende Dezember komplett zu räumen. Sein Kommentar zu den Vorgängen: „Die Stadtwerke wollen mich wegjagen.“
Zum Dauerthema hatte Bezirksausschuss-Vorsitzender Florian Ring (CSU) im Juni nach einem Beschluss im Kommunalparlament einen Berief geschrieben an Ingo Wortmann, seit November 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und Geschäftsführer für den Bereich Mobilität der SWM (Auszug; bearbeitet): „Der Bezirksausschuss sieht die kurzfristige Kündigung der Fläche zum 30. Juni 2025 ohne nachvollziehbare Begründung und ohne Angebot eines Ersatzstandorts mit großer Sorge. Wir bitten daher nachdrücklich darum, der Grillstation auch über diesen Termin hinaus einen geeigneten Standort zur Verfügung zu stellen.“
Und nun? Zum 1. August reagierten die SWM mit einer Pressemitteilung via Rathaus-Umschau: „Ziel der SWM war immer, dass der Betrieb der >Grillstation JK< am bestehenden Standort möglichst lange aufrechterhalten werden kann. Die Fläche wurde von den SWM an den Betreiber vermietet. Ende Juni ist der Mietvertrag für diese Fläche ausgelaufen. Die SWM bieten eine Verlängerung an. Die >Grillstation JK< kann aus Sicht der SWM voraussichtlich bis Frühjahr 2026 am aktuellen Standort bleiben. Diese Situation hat sich kurzfristig mit der Verzögerung des Planfeststellungsverfahrens ergeben. Bei der Suche nach einem Ersatzstandort für die Bauzeit sowie einem endgültigen Standort sind die SWM behilflich.“

Es bedarf also einer Plakat- mit Ankündigung einer Unterschriftenaktion, dass die SWM reagieren – via Pressemitteilung. Gleichwohl: Pecenek hat keinen Vertrag vorgelegt bekommen, kein Lokalpolitiker wurde informiert! Und: Von wegen „kurzfristig mit der Verzögerung des Planfeststellungsverfahrens.“