Was in Bogenhausen und teils auch in anderen der 25 Münchner Stadtbezirken seit Langem gefordert wird, wird seit Anfang November in Heilbronn – Baden-Württemberg, rund 130 000 Einwohner – praktiziert: Müll-Sheriffs – offiziell als „Waste Watcher“ bezeichnet – sind in der Innenstadt unterwegs.

Ein Team des Kommunalen Ordnungsdiensts prüft Abfallhotspots, dokumentiert Verstöße, leitet Verfahren ein und erklärt vor Ort, wie richtige Entsorgung funktioniert. Ziel: illegale Ablagerungen deutlich reduzieren und die Innenstadt spürbar sauberer machen.

„Es kann nicht sein, dass die Stadt dauerhaft hinter den Menschen aufräumt. Denn die entstehenden Kosten, tragen wir alle als Stadtgesellschaft. Unser Job ist es deshalb aufzuklären und wenn Regeln missachtet werden, auch konsequent zu handeln“, heißt es aus dem dortigen Rathaus. Je nach Lage arbeitet das Team zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten auch in Zivil, um Abläufe zu beobachten, Hinweise zu prüfen und Schmutzfinken auf frischer Spur zu ertappen.

Für Aufklärungen werden die Waste Watcher künftig alle zwei Wochen mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt präsent sein. Das Ganze ist Teil des Sofortprogramms „Zukunft Innenstadt“ und bilden die rechtliche Säule der städtischen Sauberkeitskonzeption, die Solveig Horstmann, Leiterin des Ordnungsamts, ausgearbeitet hat. Ziel ist es, unerlaubte Handlungen messbar zu reduzieren und die Zahl abfallrechtlicher Anzeigen und Verfahren zu erhöhen.

Teile eines Sofas, abgelagert an einer Wertstoffinsel in Bogenhausen. In Heilbronn versuchen Waste Watcher seit Kurzem in der Innenstadt, die dafür Verantwortlichen ausfindig zu machen und das Vergehen zu ahnden. Foto: hgb