25. Dezember 2017

Für sage und schreibe 395 Millionen Euro wird ab Mitte 2019 das Klinikum Bogenhausen erweitert und saniert. Bauvorbereitende Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr starten. Zum Stichwort „Baumfällungen“ unterrichtete jetzt das Planungsreferat die Mitglieder des Bezirksausschusses. Sogleich folgte dazu ein Antrag der ÖDP-Fraktion: „Baumschutz am Klinikum – verpflanzen statt fällen.“ Die Lokalpolitiker stimmten dem einhellig zu.

In der Initiative von Nicola Holtmann heißt es: „Die Stadt wird gebeten, möglichst viele der größeren Bäume, die im Umgriff der Baustelle zur Fällung beantragt sind, zu verpflanzen und somit zu erhalten. Als neuer Standort bietet sich eventuell das neu entstehende Quartier Prinz-Eugen-Park an, aber auch das Aufwerten anderer Grün- und Freiflächen oder auch Straßen in Bogenhausen wäre wünschenswert.“

Holtmann argumentiert weiter: „Die Zusage, dass nach Beendigung der Bauarbeiten neue Bäume gepflanzt werden, ändert nichts an der Tatsache, dass für die Baustellenvorbereitungen weit mehr als 100 Bäume fallen sollen. Nachpflanzungen von jungen Bäumen brauchen Jahrzehnte, bis sie dieselbe Stadtklimawirkung haben wie große Bäume.

„Verpflanzen statt fällen“ – das fordert der BA für etwa 200 Bäume, die dem Anbau am Klinikum Bogenhausen weichen müssen. Foto: hgb

Die Stadt und ihre Eigenbetriebe sollten beim konkreten Baumsschutz daher mit gutem Beispiel vorangehen und Erfahrungen mit dem Versetzen von Bäumen sammeln.“

Sieht man sich vor Ort am Berg entlang des Hubschrauberlandeplatzes östlich des Krankenhauses um, wo im Anschluss der Anbau errichtet wird, muss man Holtmann in einem Punkt korrigieren:

Es sind nicht mehr als 100 Bäume, es sind mindestens 200 stämmige Bäume – wohlgemerkt Bäume, keine dürren Bäumchen, keine Sträucher und keinGestrüpp.

Angesichts des immensen Millionenaufwands, von der Klinikum-Pressestelle als „geplante Gesamt­kosten“ bezeichnet, der sicherlich gen halbe Milliarde bis zum noch nicht benannten Projektab­schluss tendieren dürfte, müsste ein derartiger Baumschutz doch möglich sein.