30. Oktober 2021

Bürger fordern: Bäume beim KBH erhalten

Bogenhausen ist ein lebenswerter Stadtbezirk. Damit das so bleibt und vielleicht noch ein wenig besser wird, engagieren sich viele Menschen. Eine von vielen Möglichkeiten dazu bietet die Bür­gerversammlung, bei der Anregungen und Forderungen eingereicht werden können.

 

Zum Einwohnertreffen – Corona bedingt im Heinrich-Heine-Gymnasium in Neuperlach, Anfahrts­zeit eine Dreiviertelstunde, souverän moderiert von Evelyne Menges, Vize-Vorsitzende des CSU-Fraktion im Stadtrat – waren rund 100 Besucher (2019 waren es knapp 500) gekommen, darunter etwa 40 „Offizielle“ aus der Lokalpolitik und den städtischen Referaten. Eine Auswahl der Initiativen.

  • Bäume auf dem Areal des KulturBürgerHauses (KBH) am Maria-Nindl-Platz: Für den Bau sol­len die drei gesunden Bäume laut Baureferat entgegen einem Erhaltantrag im Bezirksausschuss gefällt werden. Sie seien aus technischen Gründen zu groß – Stammumfänge bis zu zwei Meter, rund 13 bis 16 Meter hoch, Kronendurchmesser etwa 10 bis 14 Meter – zum Verpflanzen.

Aber, so die Behörde: „Eine Verpflanzung – Kosten mehrere hunderttausend Euro – mit einer auf­wändigeren Technik ist unter Umständen möglich. Voraussetzung dafür ist es, dass die bestehende Ausbildung der Wurzeln geeignet ist.“ Und: „Möglich wäre nur eine direkte Verpflanzung in unmittel­barer Nähe, ohne Transport, da die großen Kronen für einen Transport wesentlich zurückgeschnit­ten werden müssten“.

Für den Erhalt – „eventuell die Lage des KBH verändern, die Bäume prägen den Charakter des Platzes“ – wurden drei Anträge gestellt und mehrheitlich zugestimmt. Auffallend dabei: viele Gegen­stimmen kamen von Mitgliedern der Grünen im Kommunalparlament.

  • Termine für das KulturBürgerHauses (KBH): Vorbehaltlich des Beschlusses im Stadtrat – ver­mutlich im kommenden Sommer – ist der Baubeginn nun im Herbst 2022 vorgesehen. Gleichwohl die Bauzeit noch vor zwei Monaten „nach derzeitiger Schätzung etwa 2,5 Jahre beträgt“ – wurde bei der Bürgerversammlung von einem Stadtvertreter als Termin für die Fertigstellung „Anfang 2024“ genannt. Rein rechnerisch passt das nicht zusammen …
  • Tramlinie 37: „Den vor kurzem handstreichartig eingeführten 20-Minuten-Takt umgehend bis 22 Uhr auf Zehn-Minuten-Takt umstellen“– das hat ein gehbehinderter Bürger gefordert. Der Antrag wurde einstimmig gebilligt. „Wird so schnell aus finanziellen Gründen nicht machbar sein“, so die Antwort des Vertreters der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
Diese drei prächtigen Bäume auf dem Grundstück für das künftige KulturBürgerHaus am Maria-Nindl-Platz im Prinz-Eugen-Park sind zu groß zum Verpflanzen, sie sollen für den Bau gefällt werden. Bürger forderten bei der Einwohnerversammlung den Erhalt der Bäume. Foto: hgb
  • Buslinie 184 Bruno-Walter-Ring / Arabellapark: Der Verkehr endet um 20.31 Uhr. „Ausdehnen bis mindestens 24 Uhr“ – Forderung einhellig zugestimmt.
  • MVG-Service: „Bessere Informationen, auch Aushänge, bei Fahrplanänderungen. Bei der Kun­denfreundlichkeit besteht noch Luft nach oben.“ Keine Gegenstimme.
  • Verlängerung der U4 nach Englschalking: Zustimmung. Antwort der Stadt: „Es laufen Untersu­chungen, wie das Kreuzungsbauwerk mit dem geplanten Ausbau der Bahntrasse machbar ist.“
  • Geplanter Bahntunnel: Die Stadt soll bei der DB einwirken, dass beim Ausbau der viergleisigen Bahnstrecke für ganz Johanneskirchen ein optimaler Lärmschutz gebaut wird, in dem man den Tun­nel verlängert, den Beginn an die nördliche Stadtgrenze verlegt . Denn bislang ist der Tunnelein­gang unmittelbar nach dem Bahnhof Johanneskirchen vorgesehen – genau dort, wo die meisten Menschen wohnen. Einhellige Zustimmung.
  • Parklizenzgebiet Parkstadt und Altbogenhausen: „Extrem überfüllte Seitenstraßen wie die Brahms- , Mühlbaur- oder die Röntgenstraße durch >Fremdparker<“ und Wohnmobile – Anlass für gebührenpflichtige Anwohnerparkausweise für diese Gebiete einzuführen. Dazu muss man wissen: Die Maßnahme war vor vier Jahren zurückgestellt worden, da Erhebungen ein Lizenzgebiet nicht zuließen. Der Antrag wurde als einziger von der Versammlung abgelehnt mit 31 gegen 29 Stimmen.
  • Ampelgesteuerter Übergang Ismaninger Straße auf Höhe des Bundsfinanzhofs: „Die Ampel ist schlecht geschaltet, es dauert sehr lange, bis Grün kommt. Viele queren die Fahrbahn bei Rot­licht. Die Schaltung prüfen, den Takt verkürzen.“ Dieses Anliegen eines Anwohners wurde einstimmig befürworet.
  • Oberföhringer Straße: Tempobegrenzungen auf 30 km/h zwecks weniger Lärm ab frühmorgens und regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen – einstimmig gebilligt. Der Vertreter des Mobilitätsrefe­rats sicherte Prüfung zu.
  • E-Ladesäulen in Daglfing: Ein Anwohner wünscht sich Stromtankstellen, „um den Bedarf zu dec­ken“. Sein Vorschlag: Säulen im Schimmelweg, „wo relativ viele Parkplätze frei sind. Zustimmung.
  • Johanneskirchner- in Cosimastraße: Linksabbiegen ermöglichen – „momentan illegal und gefährlich“. Das Anliegen wird von der Stadt geprüft.
  • Sport- und Freizeitgelände bei der Ruth-Drexel-Schule: Drei Anträge, drei identische Gründe: Lärm, „oft bis 22, ja 23 Uhr“, weil sich Jugendliche nicht an die Freigabezeiten halten. Beschrän­kung der Nutzungszeiten sowie Kontrollen, eventuell durch den Hausmeister. Zustimmung.
  • Toilette am Bahnhof Berg am Laim: Busse, Tram, S-Bahnbahn – viele Menschen, „es gibt aber kein öffentliches WC. Die Sache stinkt zum Himmel.“ Die Forderung für die Anlage stimmten alle zu.
  • E-Scooter am Salzsenderweg: „Die liegen und stehen meist wahllos herum. Das ist gefährlich“, so ein Mann. „Die Betreiber veranlassen, die Scooter regelmäßig abzuholen“ – Zustimmung.