01. November 2021
Polizei: „In Bogenhausen lebt’s sich sicher“
„Wieder einmal ist München die sicherste Großstadt Deutschlands. Und Bogenhausen erneut eines der sichersten Viertel in der Stadt.“ Mit diesen Aussagen beeindruckte Polizeidirektorin Andrea Ortmayr, Leiterin der Inspektion (PI) 22, die Besucher jetzt bei der Bürgerversammlung. Kurzum: Im 13. Stadtbezirk lebt’s sich (nach wie vor) sehr sicher.
Die registrierten Straftaten pro 100 000 Einwohner, im Fachjargon Häufigkeitsziffer (HZ) genannt, betrugen im vergangenen Jahr in München 5987. Zum Vergleich: 2019 lautete der Wert 6132. Also ein Rückgang um 3,5 Prozent. Zur besseren Einschätzung der Münchner Lage die HZ-Werte von Köln, Hamburg und Berlin: 10 395, 10788 und 13 739. In der Hauptstadt gibt es folglich doppelt so viele Straftaten wie in München. Bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik liegt die Münchner HZ sogar nur bei 5765.
Die Statistik für das Polizeipräsidium (PP) München, das die Stadt und den Landkreis umfasst, weist 108 891 registrierte Straftaten aus. Wiederum bereinigt um die ausländerrechtlichen Verstöße sind es 97 439 Delikte aus – ein leichter Rückgang. Die Aufklärungsquote (ohne ausländerrechtliche Delikte) erreichte mit 62,6 Prozent einen neuen Höchststand.
Entgegen dem Trend im PP sind 2020 bei der PI 22 die Straftaten nach einem massiven Rückgang im Jahr 2019 minimal angestiegen. Die Anzahl der Straftaten erhöhte sich leicht auf 3108. Trotz dieses Anstiegs sank auf Grund der wachsenden Gesamtbevölkerung die HZ im 13. Stadtbezirk auf 3134. Damit ist die Kriminalitätsbelastung in Bogenhausen nur gut halb so hoch ist wie im Durchschnitt des Stadtgebiets. Kurzum: Bogenhausen ist eben (weiterhin) sicher.
Im Bereich der Straßenkriminalität, also Delikten der Raub-, Einbruchs- und Kfz-Kriminalität, gab’s erneut einen Rückgang, nun um 5,5 Prozent, auf 702 (Vorjahr 743) Delikte. Dazu Ortmayr: „Vor allem der Rückgang beim Wohnungseinbruch schlägt hier zu Buche. Waren 2019 noch 64 Einbrüche zu verzeichnen, so sank die Zahl 2020 auf 43, was einen erneuten Rückgang von fast 33 Prozent bedeutet. Auch für 2021 zeichnet sich derzeit ein weiterer deutlicher Rückgang ab.
Die Gründe dafür laut der Polizeidirektorin: „Neben dem empfindlich erhöhten Strafrahmen, der den Wohnungseinbruch als Verbrechenstatbestand mit einer Strafdrohung von nicht unter einem Jahr Haft ausweist, ist der Rückgang damit begründet, dass private Anwesen zunehmend gut gesichert sind. Dies zeigt sich vor allem daran, dass deutlich mehr als ein Drittel aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium stecken bleiben, weil die Täter an den Sicherungseinrichtungen scheitern. Dennoch bitte ich Sie, wachsam zu bleiben. Wenn sich verdächtige Personen in ihrer Umgebung aufhalten, dann scheuen Sie sich nicht die Polizei zu rufen. Ein wachsamer Nachbar ist ein ebenso guter Einbruchsschutz wie moderne Halterungen an Fenstern und Terrassentüren oder hochwertige Türschlösser, die sich nicht einfach abdrehen lassen.“
Nach einem Anstieg 2019 sieht die Bilanz im Bereich der Delikte rund um das Kraftfahrzeug für 2020 wieder positiv aus – lediglich 85 Delikte (2019: 103). Rückläufig sind insbesondere die Aufbrüche von Autos, wie auch die Diebstähle von Fahrzeugteilen. Die Inspektionschefin: „Trotz dieser erfreulichen Tendenz sollten Sie daran denken, dass ein Kraftfahrzeug kein Tresor ist. Sichtbar abgelegte Taschen oder Wertgegenstände sind ein Anreiz. Und jetzt, wenn auf Winterreifen gewechselt wird, stehen auch gebrauchte Autoreifen und Felgen wieder hoch im Kurs. Die Tiefgarage ist, auch wenn die Reifen mit einer Kette gesichert sind, nicht der geeignete Aufbewahrungsort.“
Im Bereich Fahrraddiebstahl ist wieder ein leichter Anstieg um 6,6 Prozent (2020: 357 / 2019: 335 Fälle) zu verzeichnen. Gebrauchte Fahrräder sind Pandemie bedingt beliebt und wechseln oft zu drei- oder gar vierstelligen Beträgen den Besitzer. Dieses lukrative Geschäft lockt auch Kriminelle, die vor allem Fahrräder der mittleren und oberen Preiskategorie und vermehrt auch Pedelecs entwenden. Ortmayr: „Am besten stellen Sie ihr Fahrrad nachts in einen abgeschlossenen Keller; es empfiehlt sich, das Rad mit einem Fahrradschloss an einen festen Gegenstand zu sperren. Sollte ihr Drahtesel dennoch gestohlen werden, dann ist es für die Fahndung elementar, dass eine gute Beschreibung und die Rahmennummer vorliegen. Individuelle Markierungen sind ebenfalls hilfreich. Füllen sie einen Fahrradpass für jedes Rad aus oder laden Sie sich eine entsprechende App.“
Bei den Rohheitsdelikten (Raub, Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung, Freiheitsberaubung) war 2020 wieder ein leichter Anstieg (2019: 482 / 2020: 405) zu verzeichnen. Nachdem die Zahlen bei Betrugsdelikten durch falsche Polizeibeamte bereits 2019 gestiegen sind, wurde auch 2020 München weit ein deutlicher Anstieg um rund 90 Prozent registriert. Die Aufforderung von Ortmayr: „Bleiben Sie bitte weiterhin wachsam. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Übergeben Sie ihnen unbekannten Menschen niemals Bargeld oder Wertgegenstände. In Zweifelsfällen wählen Sie den Notruf 110!“