18. März 2019

Erste Rodungsarbeiten für den vierspurigen Ausbau des Föhringer Rings sind aus­ge­führt, Zufahrten angelegt und Versor­gungs­leitungen instal­liert. Im Bereich der Gehölzlücken werden bis Ende März, wenn Kampfmittelsondierungen und Wurzelstockrodungen abgeschlossen sind, bis zu vier Meter hohe Draht­zäune montiert. „Die die­nen vor allem Fledermäusen als Leitein­rich­tung und so als Aus­gleich für die Unterbrechungen im Gehölz. Sie sollen die Tiere am neu ent­stan­denen Gehölzrand halten und verhindern, dass sie in den Verkehrsraum gelangen“, so Bau­ober­rat Stefan Rinde­rer vom Staatlichen Bauamt Frei­sing. Das Großprojekt umfasst vier Phasen, die schrittweise bis 2025 umgesetzt werden.

Der Föhringer Ring gehört zu den meist befahrenen Straßenabschnitten im Großraum München. Für das Jahr 2025 sagen Prognosen einen Anstieg des Verkehrs auf bis zu 74 000 Fahrzeuge pro Werktag voraus. „Das steigende Verkehrsaufkommen stellt nicht nur die Geduld vieler Autofahrer durch Staus und damit Verzögerungen auf die Probe, es belastet auch die Fahrbahnen und Brüc­ken auf der Strecke, die Substanz leidet“, erklärt Projektleiter Rinderer. Insbesondere der Zu­stand der Isarbrücke hat sich in den letzten Jahren signifikant verschlechtert. „Es gibt also dringen­den Handlungsbedarf, um die Region verkehrsfit zu machen“, betont Rinderer.

Am Ende der Effnerstraße wird’s auf Höhe des Heizkraftwerks Nord eng auf dem Föhringer Ring, die Fahrbahn wird auf eine Spur verengt. Morgens und abends stehen hier die Autos Stoßstange an Stoßstange. Foto: hgb

Die Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen erfordert den Bau einer zusätzlichen Brücke zur Querung von Isar und Isarkanal südlich der bestehenden Herzog-Heinrich-Brücke. Der Bau des neuen Übergangs wird im Lauf des Jahrs beginnen und unmittelbar südlich der bestehenden Brüc­ke erfolgen.

„Dies hat den Vorteil, dass der Verkehr während der Bauzeit weitestgehend ungestört auf der Herzog-Heinrich- Brücke weiterlaufen kann“, erläuterte der Bauoberrat. 

Nach der Fertigstellung des 170 Meter langen Neubaus wird der Verkehr auf die neue Brücke geführt. Erst dann wird die bestehende Brücke abgebrochen und an gleicher Stelle neu errichtet (Bauphase Isarbrücke Nord), sodass künftig auf zwei Brücken jeweils zwei Fahrstreifen und ein Aus- bzw. Einfädelstreifen zur Verfügung stehen.

Zwischen 2020 bis 2022 erfolgt der Ausbau des östlichen Streckenabschnitts zwischen Isar und Isarkanal sowie der Kreisstraße M 3. Nach Fertigstellung dieses Abschnittes stehen zwei voneinan­der getrennte Fahrbahnen für jede Fahrtrichtung mit jeweils zwei Fahrstreifen und einem durchge­hen­den Verflechtungsstreifen zur Verfügung. Letztere ermöglichen ein reibungsloses Einreihen der Verkehrsströme auf dem Föhringer Ring zwischen den Verbindungen mit der Münchner Straße (Staatsstraße 2053) im Westen und der Kreisstraße M 3 im Osten.

Auf 1,9 Kilometer Länge (rot) wird der Föhringer Ring bis 2025 vierspurig mit zwei Brücken über die Isar ausgebaut. Die Kosten nach heutigen Stand betragen mehr als 50 Millionen Euro. Karte: Staatliches Bauamt Freising