06.10.2014

Dem Konzept auf Basis von Vorentwürfen für die Gestaltung des urbanen, teils „wilden“ Areals im Bereich Salzsenderweg/Spiel- und Begegnungszentrum (SBZ) Fideliopark in einen so genannten Klimapark haben die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) einhellig zugestimmt. Das Kommunalparlament forderte dabei die Stadt zudem auf, vorbeugend den Bau einer Dreifach-Turnhalle auf der Vorbehaltsfläche in das Programm für stadteigene Sporthallen aufzunehmen.

Bis Mai kommenden Jahres erarbeitet das Baureferat/Gartenbau nun die Detailplanung, zwischen Juni und November 2015 laufen die Vorbereitungen zur Ausführung und ab März bis etwa Juli 2016 erfolgen die Bauarbeiten auf dem knapp acht Hektar großen Areal, an dessen Rand 2011 eine Fläche an den Münchner Radsportverein Tretlager e.V. für eine inzwischen hügelig gestaltete Dirtbike-Anlage verpachtet worden ist. Bevor es mit den Arbeiten losgeht, sollen demnächst Mädchen und Buben bei der Neugestaltung des Klein- und Schulkinderspielplatzes im südöstlichen Teil des Gebiets beteiligt werden. Die Kosten des Projekts belaufen sich nach ersten Berechnungen einschließlich einer Risikoreserve auf 1,98 Millionen Euro.

Aus Betroffenen Beteiligte machen: Dafür ist das Vorhaben, die Freiflächen in Englschalking attraktiver zu gestalten, ein Musterbeispiel. Im Oktober 2011 hatte es mit Anwohnern einen Ideen-Workshop gegeben. Dann hatte die Bürgerversammlung beschlossen, dort einen Klimapark mit Modellcharakter zu entwickeln. Im Frühjahr 2013 waren drei Gesprächsrunden mit Jugendlichen gefolgt und Ende 2013 hatten die Mitglieder im Kommunalparlament die Vorentwürfe abgesegnet. Die verfeinerten Unterlagen waren dann vor sieben Monaten im SBZ vorgestellt und von mehr als 100 Besuchern bewertet worden, wobei die städtischen Fachleute viele weitere Anregungen erhalten hatten.

Laut Wolfgang Mesenich, im Referat für das Projekt zuständig, „ist die Stadt hier inzwischen Herr im eigenen Haus“. Ein privates Grundstück, etwa 1,5 Hektar groß, wurde erworben. Landschaftsarchitekt Jürgen Emrich zufolge war auf dem Gelände einst eine Sportanlage vorgesehen, doch ein Sportplatz darf heute aus Lärmschutzgründen wegen der nahen Wohnbebauung nicht mehr gebaut werden. Aber ein Vorbehalt für eine Dreifachturnhalle nahe beim SBZ besteht weiterhin. Eine Option, die der BA nunmehr beantragt hat.

Entsprechend dem Konzept wird das Wegenetz ergänzt. Der von Osten nach Westen verlaufende Trampelpfad beim SBZ von der Freischützstraße aus durch die folgende Biotopentwicklungsfläche wird als allwettertauglicher Weg unter Berücksichtigung des Baumbestands ausgebaut. Die vorhandene, auch als Weg zur Knappertsbuschschule wichtige, bislang provisorische Verbindung entlang der Dirtbike-Anlage wird um etwa acht Meter seitlich versetzt. Der Zaunrand des Vereinsgeländes wird mit Sträuchern bepflanzt, so dass sich alles besser in die Umgebung einfügt. Der neue Weg wird asphaltiert und mit einer, so der Fachjargon, dauerhaften Beleuchtung versehen. Überdies werden diverse Querwege angelegt.

Der Klein- und Schulkinderspielplatz im Südosten wird umfassend saniert und mit neuen Spielgeräten, unter anderem Großschaukeln, aufgewertet. Auch der benachbarte Bolzplatz wird hergerichtet und entsprechend der Wünsche vieler Jugendlicher in zwei Spielfelder aufgeteilt – in einen Bolzplatz mit Bande und ein Basketballfeld. Unweit vom SBZ entsteht ein „Unterstand“, ein überdachter Treffpunkt. Und entlang des Wegs beim SBZ wird ein Fitnessparcours gebaut. Das von den Jugendlichen gewünschte Beachvolleyballfeld ist in den städtischen Plänen nicht vermerkt, denn in den Vorentwürfen ist angedacht, die Spielfläche auf dem SBZ-Gelände zu realisieren.

Nördlich der Dirtbike-Anlage wird eine Liegewiese angelegt, die große, offene Wiesenfläche im Zentrums des Areals bleibt erhalten, wird laut Mesenich „eine abwechslungsreiche, ökologisch höherwertige und optisch ansprechende Blumenwiese.“ Im abgrenzenden Nordteil wird ein niedriger Wall aufgeschüttet, ringsum werden Bäume und Sträucher gepflanzt.

In einen Klima- und Freizeitpark soll die Grünanlage im Bereich Salzsenderweg/Spiel- und Begegnungs-zentrum (SBZ) Fideliopark gestaltet und aufgeteilt werden. Visualisierung: Büro Irene Burkhardt/Spiekermann
In einen Klima- und Freizeitpark soll die Grünanlage im Bereich Salzsenderweg/Spiel- und Begegnungs-zentrum (SBZ) Fideliopark gestaltet und aufgeteilt werden.
Visualisierung: Büro Irene Burkhardt/Spiekermann