„Ich finde, das ist eine ganz traurige Angelegenheit“. Mit diesen Worten kommentierte Bezirksaus­schuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser die neueste Entwicklung zur zweiten Gemeinschafts­unterkunft für Flüchtlinge an der Max-Proebstl-Straße. Denn statt Wohncontainern werden unweit des S-Bahnhofs Englschalking im Oktober Leichtbauhallen – beziehbar ab Anfang November – aufgestellt.

Pilz-Strasser berichtete bei der Tagung des Kommunalparlaments von einem Treffen mit Vertretern des Sozialreferats. Dabei wurde erklärt, dass der Anbieter der Container den bestehenden Vertrag nicht bedient, die „Pavillons“ könnten folglich nicht wie geplant den Bürgern gezeigt und aufgestellt werden. Laut Protokoll prüft die Stadt die rechtlichen Möglichkeiten. Nun sollen laut der Chefin des Stadtteilgremiums „übergangsmäßig“ Leichtbauhallen installiert werden, also einfache Einrichtungen mit Wänden aus Aluminium.

„Da strengen wir uns an, die Planung so optimal wie möglich hinzubringen, und dann sagt der Anbieter einfach Pustekuchen, weil er – das ist meine persönliche Meinung – die Container wo anders viel teurer zu vermieten sind. Ich finde, das ist eine Schweinerei“, kommentierte Pilz-Strasser erbost den Vorgang.

Der Eingangsbereich der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an der Max-Proebstl-Straße 12 in Daglfing. Im Bildhintergrund die Rudolf-Steiner-Schule.
Der Eingangsbereich der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an der Max-Proebstl-Straße 12 in Daglfing. Im Bildhintergrund die Rudolf-Steiner-Schule.

In der Max-Proebstl-Straße 12 besteht bereits eine Gemeinschaftsunterkunft aus mehreren Gebäuden in Holzbauweise, die Platz für 130 Asylbewerber bietet. Die neue angrenzende Anlage – auf einem unbebauten städtischen Grundstück gegenüber der Rudolf-Steiner-Schule – sollte zunächst in Modularbauweise entstehen.

Doch dann wurde umgeplant, es sollten dreigeschossige Container installiert werden. Ursprünglich wollte die Stadt dort 300 Menschen unterbringen, nunmehr sind 228 Plätze geplant. Das Sozialreferat kalkuliert für die Unterkunft „mit einer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren“

Weitere Leichtbauhallen werden laut dem Sozialreferat gegenüber dem Zamilapark auf einem Areal an der Kronstädter Straße aufgestellt. In der parallel dazu verlaufenden Klausenburger Straße werden Büroräume als Flüchtlingsunterkünfte umgewidmet. Zu allen drei Projekten findet am Dienstag, 20. Oktober, ein Informationsabend mit Sozialreferentin Brigitte Meier statt.

Grundsätzlich fordern die Mitglieder des Bezirksausschusses, dass in den Leichtbauhallen wie auch in den umgewidmeten Bürogebäuden „ausreichend Räume für die Sozialbetreuung, Aufenthalts­räume für Erwachsene, ein Kinderzimmer, Unterrichtsräume für Deutschkurse sowie Lagerflächen einzuplanen und zu gewährleisten sind.“