Die Zahlen zur Verkehrsbelastung in der Eggenfeldener Straße – „circa 8000 Kraft- und 700 Schwerlastfahrzeuge in 24 Stunden“ – des Kreisverwaltungsreferats (KVR) stammen vom Oktober 2011 (!). Auf dieser Basis will die Behörde die bestehende Radwegbenutzungspflicht aufheben. Dem stimmten die Mitglieder des Bezirksausschusses vor Jahresfrist zu. Vor Ort erkannten sie aber Anfang Januar, dass der Lkw-Verkehr stark zugenommen hat. So kam’s zur Kehrtwende: Die Benutzungspflicht soll bleiben, zudem Abmarkierungen vorgenommen werden.
Nach dem Motto „Einer gegen alle“ lief im Bogenhauser Kommunalparlament eine denkwürdige Diskussion ab. Wobei in diesem Fall die Bezeichnung Diskussion den Begriff schlicht abwertet. Heftige mündliche Auseinandersetzungen, waren’s. „So ein Tohuwabohu hör’ ich mir nicht länger an“, murmelte ein Zuhörer und zog von dannen.
Ausgelöst hatte alles einmal mehr Holger Machatschek von den Grünen. Der Tausendsassa in allen lokalpolitischen Angelegenheiten wetterte, zeterte, plärrte. Bei den Kontern zu seinen Ausführungen schaute er bedröppelt und beleidigt drein. Um dann am Schluss sechs von sieben Punkten zuzustimmen.
Zur Sache: Ausgehend von einem Vorstoß der Grünen hatten CSU- und SPD-Mitglieder im Unterausschuss Verkehr einen mehrteiligen Antrag formuliert, der im Vollgremium um einen siebten Punkt ergänzt wurde. Dieses Paket wurde bis auf einen Fall vom Stadtteilgremium einstimmig verabschiedet.
Um die Unfallgefahr für Radfahrer zu verringern, um mehr Sicherheit zu gewährleisten, wird bei der Stadt beantragt:
- Auf der gesamten Eggenfeldener – zwischen Weltenburger – und Rappelhofstraße wird stadtauswärts eine Abmarkierung angebracht (Radfahrschutzstreifen mit durchbrochener Linie).
- Zwischen Autobahn und Süskindstraße wird eine Abmarkierung mit durchgezogener Linie (Radfahrstreifen) angebracht.
- Die Querung der Autobahnzu-/abfahrt (erhöhter Gefahrenpunkt wegen stark frequentierter Abzweigung) ist Rot zu markieren.
- Zwischen Autobahn und Süskindstraße sind vier Parkplätze zu streichen (Schraffierung), um die Abmarkierung geradeaus durchgängig führen zu können.
- Radfahrern wird erlaubt, stadteinwärts den vorhandenen Gehweg zu benutzen, sofern die Gehwegbreite ausreichend ist (Freigabe als Fuß- und Radweg).
- Stadteinwärts wird die Radwegbenutzungspflicht wieder eingeführt. Gegen diese Forderung votierten vier der sechs Grünen.
- Das Teilstück des Rad- und Fußwegs nach der Bushaltestelle an der Lüderitzstraße wird asphaltiert.