Die beabsichtigte Verlegung des seit langem viel zu kleinen Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr an der Muspillistraße in den Bürgerpark an der Oberföhringer Straße 156 kann wohl nicht realisiert werden. Stattdessen schlägt die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss einen Grundstücktausch vor, um den bestehenden Standort ausbauen zu können. Mit 24 gegen zehn Stimmen der SPD billigte das Kommunalparlament die Initiative.
Der Beschluss in Kurzform: Die zuständigen Referate der Stadt werden gebeten, die Planungen für die Modernisierung des Kinder- und Jugendtreffs an der Muspillistraße 27 zu stoppen. Das Kommunalreferat soll einen Grundstücktausch mit dem Areal im Bürgerpark prüfen.
In der Begründung des von Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses und CSU-Landtagsabgeordneter, sowie Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller gezeichneten Antrags heißt es: „Auf Grund der Standortuntersuchungen durch das von der Abteilung Oberföhring der Freiwilligen Feuerwehr München beauftragte Architekturbüro ist festzustellen, dass das von der Stadt in Aussicht gestellte Grundstück im Bürgerpark leider nur sehr bedingt geeignet ist.“
Das in Frage kommende Baufeld sei für die Nutzung eines Gerätehauses nur eingeschränkt geeignet. Hauptmängel seien der für den Feuerwehrbedarf zu geringe Flächenansatz – Unterbringung von vier Großfahrzeugen und aller dazu kommenden Sozial- und Diensträume – und die schlechte Erschließung für die Anfahrt der ein- und ausrückenden Fahrzeuge.
Deshalb, so heißt es, „erscheint es fast unumgänglich, das Grundstück Muspillistraße 27 mit zu nutzen. Dadurch gelänge es, die Fahrzeughalle mit vier Einatzfahrzeugen sowie die Sozial- und Umkleideräume im Erdgeschoss unterzubringen. Für die Wohnnutzung und Verwaltungs- sowie Schulungsräume müsste das alte Schulgebäude umgenutzt werden.“
Die Konsequenz: „Das macht eine Verlegung des Kinder- und Jugendtreffs an der Muspillistraße 27 notwendig, mit dem das Baufeld im Bürgerpark getauscht werden könnte, in dem ein 20 mal knapp 30 Meter großes Baufeld vorgesehen ist. Die Erschließung ist gut möglich und es stehen große Grünflächen und Baumbestand zur Verfügung. Im Rahmen der Gesamtabwägung städtischer Interessenslagen bleibt festzuhalten, dass nur auf diesem Weg der Feuerwehrstandort in Oberföhring gehalten werden kann.“
Und weiter steht in dem Ansinnen: „Falls dieser Tausch nicht möglich wäre und ein anderer Standort zum Tragen käme, wäre mit der Vermarktung des Gründstückes zu rechnen. Im Rahmen der Privatisierung drohen negative Auswirkungen auf das Dorfensemble.“
Wolfgang Helbig, Vize-Sprecher der SPD, erklärte im Plenum: „Wir sind seit vielen Jahren an diesem Problem dran. Das ist ein zu heißes und wichtiges Thema, das wir nicht übers Knie brechen sollten.“ Er beantragte deshalb eine Vertagung in den Unterausschuss Planung, „um in Ruhe darüber zu reden.“ Sein Vorschlag wurde aber mit den 15 Stimmen seiner Fraktion und von fünf Grünen – Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser hatte sich ihren Parteikollegen nicht angeschlossen – gegen 19 abgelehnt.