20. Juni 2016

Es ist scheinbar eine Gedankenlosigkeit der städtischen Planer am Schreibtisch: An der künfti­gen Unterkunft für Asylbewerber am Schimmelweg in Daglfing wurde eine Trafostation installiert – direkt gegenüber den Wohnhäusern. Einstimmig billigten die Mitglieder des Bezirksausschusses auf Antrag der CSU-Fraktion einen Antrag an die Stadt, die Trafostation verlegen.

In dem von sechs Fraktionsmitgliedern gezeichneten Vorstoß heißt es: „Die mobile Trafostation wird auf die südliche Seite des Grundstücks verlegt. Falls dies aus technischen Gründen nicht mög­lich ist, wird die Miettrafostation durch eine bauliche Anlage schalldicht eingehaust.“

Zur Begründung wird angeführt: „Der Betrieb der Trafostation führt zu einem tieffrequenten Brumm­ton, der mit erheblichen Belästigungen für die betroffenen Nachbarn einhergeht. Nachdem die Anlage mindestens bis zum Jahr 2016 so fortgeführt wird, wird sich auch die Energieeinspeisung nicht verändern.

Unter weiter: „Es muss vor Inbetriebnahme der Unterkunft eine anwohnerfreundliche Lösung gefunden werden, zumal die Trafostation in den im Rahmen der Nachbarschaftsbeteiligung zugelei­teten Plänen nicht enthalten war. Deshalb ist dringender Handlungsbedarf geboten.“

Die etwa sechs Meter lange Trafostation auf dem Areal der neuen Unterkunft für Flüchtlinge am Schimmelweg steht auf zwei Stahlbetonsockel. Die müssen nach Plänen angefertigt worden sein. Indes ist die Anlage nicht in den im Rahmen der Nachbarschaftsbeteiligung zugeleiteten Plänen enthalten.  Foto: hgb
Die etwa sechs Meter lange Trafostation auf dem Areal der neuen Unterkunft für Flüchtlinge am Schimmelweg steht auf zwei Stahlbetonsockel. Die müssen nach Plänen angefertigt worden sein. Indes ist die Anlage nicht in den im Rahmen der Nachbarschaftsbeteiligung zugeleiteten Plänen enthalten. Foto: hgb

Robert Brannekämper, stellvertretender Vorsitzender des Kommunalparlaments und CSU-Land­tagsabgeordneter, konstatierte: „Der Betrieb der Trafostation ist unangenehm laut. Eine Verlegung kann man nur jetzt, vor der Eröffnung der Unterkunft, machen.“ Ein Anwohner, von Beruf Elektro­techniker und somit Kenner der Materie, erklärte: Eine Versetzung ist einfach ein Gebot der Rück­sichtsnahme.“

Ob der eigenwilligen Platzierung der Stromversorgungseinrichtung meinte Bezirksausschuss-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) entsetzt: „Ich kapier’s nicht, ich versteh’ die Stadt nicht. Schon in der Gemeinschaftsunterkunft an der Max-Proebstl-Straße hat man die Heizungsanlage direkt vor die Nase die Nachbarn gesetzt.“

 

– Titelbild: hgb –