12. November 2016

Die Freiwillige Feuerwehr Oberföhring braucht dringend ein größeres Gerätehaus. Das ist seit Jah­ren klar, denn das Gebäude an der Muspillistraße 25 ist viel zu klein und technisch überholt. Viel wurde diskutiert. Ende Juni hatte Robert Brannekämper, Vize-Vorsitzender des Bezirksausschus­ses und CSU-Landtagsabgeordneter, eine Lösung per Grundstückstausch vorgeschlagen. Die Idee war Anfang September von den CSU-Stadträten Marian Offman und Sebastian Schall mit einem Antrag im Rathaus unterstützt worden. Jetzt beschloss der Kommunalausschuss des Stadtrats eine Machbarkeitsstudie, in der – nach einem von den CSU-Vertretern ergänzten Antrag – vier Varianten untersucht werden.

Rückblick: Der vom Kommunalparlament gefasste Beschluss – mit 24 gegen zehn Stimmen der SPD befürwortet – sieht vor: Grundstück und Gebäude Muspillistraße 27 der Wehr zur Verfügung zu stellen. Dadurch wäre es möglich, beim Bestandsbau (Haus 25) die Fahrzeughalle mit vier Ein­satzfahrzeugen sowie die Sozial- und Umkleideräume im Erdgeschoss unterzubringen. Für die Wohnnutzung und Verwaltungs- sowie Schulungsräume müsste das Objekt umgenutzt werden.

Geschichte / Gegenwart: Die Muspillistraße 27 wurde anno 1824 als erstes Schulgebäude in Ober­föhring errichtet. Heute beherbergt das im Besitz der Stadt befindliche und unter Denkmalschutz stehende Haus zwei Einrichtungen. Im Erdgeschoss befindet sich der Kinder- und Jugendtreff „Muspilli“, im ersten Obergeschoss ist ein privater Kindergarten untergebracht. Eine grundlegende Sanierung des Hauses ist unabdingbar.

Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring an der Muspillistraße 25 (hinten im Bild, rechts das alte Schulgebäude) ist längstens viel zu klein und auch technisch überholt.   Foto: hgb
Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberföhring an der Muspillistraße 25 (hinten im Bild, rechts das alte Schulgebäude) ist längstens viel zu klein und auch technisch überholt. Foto: hgb

Hintergrund zum Tauschvorschlag: Eine zuvor erwogene Verlegung der Feuerwehr in den Bür­gerpark an der Oberföhringer Straße 156 erwies sich nach Untersuchungen eines Architekten als kaum geeignet. Denn das in Frage kommende Baufeld – ein 20 mal knapp 30 Meter großes Areal – ist für ein Gerätehaus unpassend.

Vor allem der für den Feuerwehrbedarf zu geringe Flächen­ansatz – Unterbringung von vier Fahrzeugen sowie von Sozial- und Diensträumen – und die schlechte Erschließung für die Anfahrt der ein- und ausrückenden Fahrzeuge waren maßgebend. Die Feuerwehren müssten nämlich durch das teils schmale Gelände der Vereinsgemeinschaft 29 (VG 29) aus- und einrücken.

Umzug: Der Kinder- und Jugendtreff soll auf besagtes Grundstück im Bürgerpark verlagert werden. Die Erschließung ist gut möglich, es gibt dort große Grünflächen und Baumbestand. Und: Die Ein­richtung befände sich in einer ruhigen Lage ohne Verkehrsgefährdung.

Brannekämper dazu im Stadtteilgremium: „Im Rahmen der Gesamtabwägung städtischer Interes­senslagen ist festzuhalten, dass nur auf diesem Weg der Feuerwehrstandort in Oberföhring gehal­ten werden kann.“ Laut Offman / Schall „erscheint fast unumgänglich, das Grundstück Muspillistraße 27 für die Feuerwehrunterbringung einzubeziehen. Ein Grundstückstausch ist die einzig sinnvolle Alternative.“ Zudem könnte so das von „Eltern jahrelang beklagte Sicherheitsdefizit beim Hol- und Bringverkehr an der Muspillistraße“ beseitigt werden.

Die Vorderseite des sanierungsbedürftigen Kinder- und Jugendtreffs an der Muspillistraße 27. Sollte die Einrichtung in einen Neubau im Bürgerpark an der Oberföhringer Straße umziehen, könnte das Haus umgewidmet und von der Feuerwehr genutzt werden.     Foto: hgb
Die Vorderseite des sanierungsbedürftigen Kinder- und Jugendtreffs an der Muspillistraße 27. Sollte die Einrichtung in einen Neubau im Bürgerpark an der Oberföhringer Straße umziehen, könnte das Haus umgewidmet und von der Feuerwehr genutzt werden. Foto: hgb

Die Gretchenfrage: Neubau im Bürgerpark oder Generalsanierung der Jugendeinrichtung an der Muspillistraße 27 – und gleichzeitig mehr Platz für die Freiwillige Feuerwehr? Wie sich diese beiden Ziele vereinbaren lassen, welche Lösung die sinnvollste ist, das soll nun die verabschiedete Mach­barkeitsstudie mit vier Möglichkeiten aufzeigen.

Dabei sind vom Baureferat laut CSU-Ergänzung insbesondere zu prüfen: „die Funktionalität der Grundrisse sowie die reibungslose Erreichbarkeit (Kinder- und Jugendtreff: Hol- und Bringverkehr; Feuerwehr: schnelle Anfahrbarkeit der Personenwagen; Ausrücken von Feuerwehrgroßfahrzeu­gen).“

Variante 1a – Neubau für die dauerhafte Verlegung der Nutzung (Anm. d. Red.: des Kinder- und Jugendtreffs sowie des privaten Kindergartens) aus der Muspillistraße 27 in den Bürgerpark (Geltungsbereich des Bebaungsplans Nr. 1657, An der Salzbrücke/ Ecke Oberföhringer Straße; Baufeld I mit 400 Quadratmeter, ehemaliger Kohlebunker).

Variante 1b – Neubau für die dauerhafte Verlegung der Nutzung (Anm. d. Red.: des Kinder- und Jugendtreffs sowie des privaten Kindergartens) aus der Muspillistraße 27 auf andere Flächen im Bürgerpark (Oberföhringer Straße 156).

Variante 2 – Neubau des Gerätehauses der Feuerwehr auf dem Gelände des Bürgerparks, und zwar An der Salzbrücke / Ecke Oberföhringer Straße.

Variante 3 – Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses (allgemein) auf dem Gelände des Bürgerparks.