4. Mäez 2019

Den Bau von zehn neuen Schulschwimmbädern hatte der Stadtrat im Oktober beschlossen – und da soll Bogenhausen nach dem Willen der Mitglieder des Bezirksausschusses natürlich dabei sein. Einstimmig hatte das Kommunalparlament auf Initiative der SPD-Fraktion vorgeschlagen, die Grund- und Mittelschule an der Knap­perts­­buschstraße und die Mittelschule an der Stuntzstraße als Standorte in einer Machbar­keitsstudie mit einzubeziehen. Doch das Referat für Bildung und Sport (RBS) lehnte die Forderung ab. Deshalb wurde der Antrag von den Lokalpolitikern erneut gestellt.

In der RBS-Antwort heißt es: „In Bogenhausen stehen den Schulen für den Schwimmunterricht aktuell zwei Schulschwimmbäder – an der Ruth-Drexel- und an der Regina-Ullmann-Straße – zur Verfügung. Zusätz­lich mietet das Referat bei Bedarf Schwimmzeiten im Cosimabad an. Diese Infrastruktur ist zur Sicherstellung der Grundversorgung der Schulen – inklusive des neuen Gymna­siums am Salzsenderweg – ausreichend.“

Und weiter: „Im Rahmen des vom Stadtrat im September 2018 beschlossenen Schwimmbadkon­zepts wurde dem Grunde nach ein weiteres Schwimmbad im 13. Stadtbezirk genehmigt. Dieses Schwimmbad wird nicht zur Versorgung der bestehenden Schulen benötigt, sondern im Hinblick auf die Planungsentwicklung im Münchner Nordosten. Das dritte Schulschwimmbad in Bogenhausen sollte daher sinnvollerweise an einem der dort neu entstehenden Schulstandorte situiert werden. Die Vorschläge des Bezirksausschusses werden daher vom RBS nicht weiter verfolgt.“

Der Stadtrat hat beschlossen, zehn neue Schulschwimmbäder zu bauen. Als möglichen Standort in Bogenhausen schlägt der Bezirksausschuss die Grund- und Mittelschule an der Knappertsbuschstraße (Foto) neben der Stuntzschule in der Parkstadt vor. Die Stadt hat die Forderung abgelehnt, die Lokalpolitiker stellten erneut einen Antrag. Foto: hgb

Im Nordosten, auf dem mehr als 600 Hektar großen Areal für eine geplante und umstrittene Städtebau­liche Entwicklungsmaßnahme (SEM) jenseits der S-Bahnlinie, gibt’s „Schulstandorte“. Als Fakt und wohlgemerkt im Plural formuliert. Dreist angesichts des Umstands, dass die Stadt lediglich etwa Viertel der Grundstücke besitzt. So ist es weiter nicht verwunderlich, dass Arealeigentümer bei einer SEM-Einleitung Enteignungen befürchten.

Das Kommunalparlament fordert nun, das RBS soll „erneut und zeitnah, nicht erst ab 2030, wenn eventuell die Planungen in Johanneskirchen-Ost realisiert werden können, die Standortsuche für ein drittes Schulschwimmbad forcieren und die genannten Standorte in die Untersuchungen mit einbeziehen.“ Zweitens wollen die Lokalpolitiker die Berechnungsgrundlage haben, um sich „ein Bild machen zu können, welche Parameter dieser Berechnung zu Grunde lagen, die das Urteil >ausreichend< begründeten.“

Initiatorin Christiane Hacker (SPD) erklärte: „Ich bin der Überzeugung, dass man sich komplett verrechnet hat und eine entsprechende falsche Beurteilung der Offensive zu Grunde gelegt hat.“