10. Februar 2020

Entsprechend dem „Standard-Raumprogramm für Schulsportanlagen (Hallen und Freisportanlagen) für alle Schultypen“ erhöht sich bei G9 der Sportflächenbedarf entsprechend der zusätzlichen Klas­sen von drei Übungseinheiten (ÜE) auf vier ÜE. Die Folge auf Basis des Programms für das neue Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) am Salzsenderweg: vier ÜE, also eine Vierfachsport­halle. Gebaut wird aber nur eine Dreifachsporthalle!

Zur Klarstellung: Auf dem Gelände am Rand des Klimaparks ist für das Vorhaben noch kein einzi­ger Stein umgedreht worden und schon heute ist klar: die Hallenkapazität ist zu gering, die Frei­sportflächen sind zu klein. Dazu muss man wissen: „Der Baustart erfolgt voraussichtlich im vierten Quartal 2020. Die Inbetriebnahme ist avisiert für das Schuljahr 2023 / 24, “ so Katharina Rieger, eine von drei Pressesprecherinnen im Referat für Bildung und Sport (RBS).

Zum Komplex einige Eckdaten: Das für Gymnasien aktualisierte „Standard-Raumprogramm für Schulsportanlagen“ datiert von Mitte 2017; die Pläne der beteiligten Architekten des Wettbewerbs sind gezeichnet mit November 2017. Die Unterlagen wurden Anfang September 2018 der Öffent­lichkeit vorgestellt, im Dezember 2019 war der Bebauungsplan im Planungsausschuss des Stadt­rats verabschiedet worden. Offensichtlich hatten die Architekten unzureichende Vorgaben erhalten, sie planten folglich lediglich mit einer Dreifachsporthalle.

Passend dazu die Erläuterungen eines städtischen Vertreters bei der öffentlichen Plan-Präsentation am 3. September 2018 – in Stichworten: Gebäude für 1530 Schüler plus Lehrkräfte und sonstiges Personal auf einer Fläche von knapp 20 000 Quadratmetern, Dreifachturnhalle (1800 Quadratmeter Fläche) mit Tribüne, zwei Allwettersportplätze mit zusammen rund 1850 Quadratmeter Nutzfläche, kein Rasenfeld, da eine Bezirkssportanlage in der Nähe ist.

Seitenansicht des neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) am Rand es Klimaparks vom Standpunkt Salzsenderweg gesehen. Plan: Hascher Jehle Architekten / Foto: hgb

Laut Architekt Rainer Hascher, Sieger des Wettbewerbs, war es Grundvoraussetzung, mit „dem Ge­bäudekonzept den Klimapark so weit wie irgend möglich zu schonen, Flächen schonend zu bebau­en“. Dazu wurde ein Allwettersportplatz – 28 mal 44 Meter – sowie ein Teil des Pausenhofs gemäß Präsentation auf das Dach der etwa zur Hälfte in die Erde versenkten Dreifachturnhalle platziert.

Und nun? Wird umgeplant? Verzögern sich Bauablauf und Eröffnung? RBS-Pressesprecherin Christina Warta auf Nachfrage von unser-bogenhausen.de: „Nachträglich kann auf die Bedarfser­höhung nicht mehr reagiert werden. Der Eingriff in den Klimapark soll möglichst gering erfolgen. Auf dem zur Verfügung stehenden Grundstück kann keine weitere Sporthalle realisiert werden. In der nahe gelegenen, zwölfklassigen Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße (Prinz-Eugen-Park), die über eine Dreifachsporthalle verfügt, stehen aber noch Kapazitäten zur Verfügung. Eine Umplanung der Maßnahme WHG erfolgt nicht, so dass auch keine Verzögerung der Fertigstellung eintreten wird. Die Fertigstellung ist gemäß aktuellem Terminplan weiterhin für 2023 vorgesehen. Bis dahin können auch alternative Lösungen verfolgt werden.“