8. Juli 2020

„Antrag zum MVG-Leistungsprogramm 2021 (Anm. d. Red: ab Dezember diesen Jahres): Sicher­stel­lung des zügigen Busverkehrs in der Prinzregentenstraße“ – diese Initiative der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss löste eine „runde“ Diskussion aus. Auf Grünen-Einwand wurde aus „zügig“ dann „pünktlich“ und „die Schaffung einer Busspur an vorhersehbaren Problemstel­len, beispiels­weise ab Friedensengel stadteinwärts,“ wurde nach Intervention der CSU-Lokalpoli­ti­ker ganz gestrichen („führt zu Staus zurück auf die A94“).

So dann wurde einstimmig verabschiedet: „Ab dem Fahrplanwechsel 2020 verdichtet sich das Bus­angebot auf der Prinzregentenstraße auf einen Fünf-Minuten-Takt. Die Münchner Verkehrsgesell­schaft (MVG) wird deshalb gemeinsam mit der Stadt gebeten zu prüfen, ob die vorhandene Pfört­nerschaltung an den Ampeln ausreichend ist, um einen pünktlichen Busverkehr sicherzustellen. Sollte dies nicht der Fall sein, ist zu prüfen, wie die Pünktlichkeit sichergestellt werden kann.“

In der Begründung hatte es dazu unter anderem geheißen: „Mit der neuen Linienführung der Bus­linie 149 verbessert sich das ÖPNV-Angebot zwischen dem Prinzregentenplatz und dem Odeons­platz erheblich. Es verdoppelt sich und ergibt gemeinsam mit der Metrobuslinie 100 einen Fünf-Mi­nuten-Takt. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Busse pünktlich fahren können und hierfür Vor­rechte erhalten. Die Attraktivität und Akzeptanz von Buslinien kann nur dann erhöht werden, wenn sich die Fahrzeiten mit dem ÖPNV positiv von Wegezeiten mit dem Individualverkehr abheben.“

Tagsüber, bei weniger Verkehr, funktioniert die Pförtnerampel für Busse auf der Prinzregentenstraße wie hier an der Ecke Trogerstraße. Doch morgens und nachmittags zeigen die Ampeln seit kurzem länger Rot, auch Busfahrer müssen länger warten, Verspätungen sind die Folge. Foto: hgb

Zum „Wunsch“ einer Busspur hatte Peter Reinhardt (CSU) angemerkt: „Die Folge einer solchen Spur wäre noch mehr Schleichverkehr durch Alt-Bogenhausen. Ist sie erst mal eingerichtet, dann gibt’s kein Zurück mehr.“ Dem hielt Florian Braun (SPD), Vorsitzender des Untergremiums Ver­kehr, entgegen: „Die Prüfung einer punktuellen Busspur ist doch kein Problem.“ Dazu Reinhardt: „Da­mit stößt man doch etwas an!“

Was bewirkt eine Pförtnerschaltung? Ausgelöst wird damit auf der querenden Straße das „schnel­le“ Umschalten der Ampel auf Rot, so dass ein Bus früher die Kreuzung passieren kann. Gleichwohl stellt sich im Fall Prinzregentenstraße die Frage, was die „vorhandene Pförtnerschaltung an den Ampeln“ überhaupt noch bewirkt, hat doch mit Wochenbeginn 8. Juni die Stadt die Am­pel­grünphasen auf der Prinzre­genten- zwischen Grillparzer- und Ismaninger Straße drastisch verkürzt.

Anders herum: Die Ampeln zeigen wesentlich länger Rotlicht, die Autos stehen somit länger. Und auch die Busse – Pförtnerschaltung hin, Pförtnerschaltung her.