01. März 2021

Bei Regsam: Bewerbung für „Inklusion“

„Man muss ein Bewusstsein schaffen, dass es auch in Bogenhausen großen Inklusionsbedarf gibt“ – das erklärte jüngst bei der Tagung des Bezirksausschusses Jeanne Riedel, die die Grünen im Untergremium Kultur und Soziales vertritt. Hintergrund der Aussage: Der Stadt­be­zirk bewirbt sich beim Netzwerk Regsam ein „Schwerpunktgebiet für Inklusion“, also für die gleich­­berechtigte Teilhabe aller am Leben, zu werden.

Regsam steht für „Regionale Netzwerke für soziale Arbeit in München“, wurde vor 25 Jahren ge­gründet, zählt aktuell mehr als 3000 Unterstützer. Die Gestaltung eines sozialen Miteinanders ba­siert, so das Leitbild der Organisation, auf der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten. Städtische Einrichtungen, freie Wohlfahrtsträger, Politiker, Initiativen, Vereine, Verwaltungs- und Planungsorgane müssten dazu ihr Know-how einbringen, sich fachlich austauschen und Ziel orien­tiert handeln. Es gelte, die richtigen Partner zu vernetzen, um gemeinsam Antworten und Lösungen für die immer komplexeren, sozialpolitischen Herausforderungen der modernen Stadtgesellschaft zu finden und Projekte für die Bürger in den Stadtteilen zu entwickeln.

Menschen in den Blickpunkt rücken, die nicht gehört und gesehen werden – das ist das Ziel der Bewerbung Bogenhausens bei Regsam, um ein „Schwerpunktgebiet für Inklusion“ zu werden. Foto: Regsam

Für die Bewerbung wurde ein umfangreicher Fragebogen erarbeitet, aus dem der Handlungsbe­darf in Bogenhausen hervorgeht. Diesen sehen die Lokalpolitiker vor allem in den Bereichen Ar­mut un­ter Senioren (erkennbar an der Teilnehmerzahl beim Mittagstisch im Alten- und Service-Zen­trum) und bei Schulkindern, die aus finanziellen Gründen beispielsweise nicht an Klassenfahrten teil­neh­men können. Auch die Unterstützung von Flüchtlingskindern in den fünf Bogenhauser Ge­meinschaftsunterkünften, fehlende „inklusive heilpädagogische Förderangebote“, fehlende inklusive Hortplätze oder öffentliche Veranstaltungen mit dem Angebot Gebärdensprache, zum Beispiel bei Tagungen des Kommunalparlaments, zählen zum Bedarf.

Für das gesamte Spektrum soll nach dem Willen der Stadtteilvertreter eine Erhebung erarbeitet werden, um Ansatzpunkte klarer erkennbar zu machen. Die Präsentation wurde vom Bezirksaus­schuss einhellig gebilligt.