11. Mai 2021

Neue Halteverbote: Parkprobleme hoch100

Fast 2400 Hektar groß, Bauprojekte an allen Ecken und Enden, mehr als 90 000 Einwoh­ner, Ten­denz steigend, unge­fähre Zahl der zugelassenen Fahrzeuge 50 000 – Bogen­hau­sen hat (zuneh­mende) Wachstumsschmerzen, vor allem was Parkplätze betrifft. Und neue Halteverbote ver­schär­fen die überdies Situation. Die Suche, ja der Kampf vieler um einen Stellplatz fürs Auto am Stra­ßen­rand im 13. Stadtbezirk wird immer zeitaufwendiger und heftiger.

An und für sich müsste das Untergremium Mobilität und Verkehr im Bezirksausschuss gespalten wer­den, ein Beirat „Parken“ – zuständig für alle (!) Verkehrsmittel – geschaffen werden. Denn die Zahl der Be­schwer­den und An­re­gungen von Bürgern nimmt in den vergangenen Monaten stetig zu, umfasst inzwi­schen ab und an schon mehr als ein Drittel aller Punkte im Verkehrsausschuss.

 

Eine Auswahl von redaktionell bearbeiteten Auszügen:

[alert-success]Franz-Wolter-Straße – „Seit geraumer Zeit stellen wir fest, dass immer mehr Transporter und Lkws auf unseren Pkw-Stellplätzen abgestellt werden – sowohl auf Parkflächen quer zur Fahr­bahn als auch in den Parkbuchten, sogar an Wochenenden und an Feiertagen. Es hat den Anschein, als ob die für die Anwohner vorgesehenen Parkflächen als gewerblicher Abstellplatz dienen“, schreibt ein Mann an den Bezirksausschuss. Er bittet um Prüfung, ob eine Schild „nur für Pkw„möglich ist.

 

Das Ansinnen wurde vertagt, da derzeit wegen der Pandemie kein Ortstermin möglich ist.[/alert-success]

[alert-success]Seeligerstraße – Dort wurde unlängst für eine Seite ein absolutes Halteverbot erlassen. „Wegen der Straßenbreite ist diese Maßnahme sicher sinnvoll und nachvollziehbar. Allerdings redu­ziert sich dadurch das Parkplatzangebot um 50 Prozent. Da sich in unmittelbarer Umgebung viele Büros be­fin­den, wird die Straße durch Mitarbei­ter und Besucher für das Abstel­len derer Fahrzeuge genutzt. Wir Anwohner müssen teilweise weit entfernt parken, mit Einkäufen ziemliche Strapazen auf uns neh­men. Wir beantragen, dass die Seeligerstraße als Parklizenzgebiet ausgewiesen wird und nur für Anwohner zum Parken genutzt werden darf“, so ein Anwohner.

 

Der Wunsch wurde zur Behandlung in die Arbeitsgruppe „Parkraummanagement“ verwiesen.

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[alert-success]Gebiet Odinstraße / Isarring – „Vorab“, ist einer Mail zu lesen, „der Ärger der Anwohner über das umfassende Parkverbot ist groß.“ Weiter wird angeführt: Jeden Tag parken im Viertel viele Pend­ler, vor allem in der Grosjean-, Mahir-, Ortnit- und Seeligerstraße. Das einzige, was bisher die Schnell­fah­rer („es gilt Tempo 30“) ein wenig gebremst hatte, waren die beidseitig parkenden Autos, denn da­durch waren die Fahrbahnen verengt. Durch das Parkverbot herrscht nun >freie Bahn<. Statt des Parkverbots wäre es wichtiger, Durchfahrtsbeschränkungen oder Temposchikanen zu er­richten, um die hohe Zahl an Unfällen („vor allem am >Hotspot Mahir- / Ortnitstraße“) zu redu­zie­ren. Abschlie­ßend: „Im Viertel stehen viele ältere Häuser. Damals war es noch nicht Vorschrift mit dem Haus auch eine Tiefgarage zu bauen. Die Bewohner sind also auf die Straßenparkplätze angewiesen.“

 

Die Forderung wurde unlängst vertagt in die Mai-Tagung des Kommunalparlaments; sie steht allerdings nicht auf der Tagesordnung …

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[alert-success]Amberger- / Gebele- / Niedermayerstraße – Im Dezember waren vom Kreisverwal­tungs­referat (KVR) neue Halteverbotsschil­der aufgestellt worden. Seitdem ist in der Amberger Straße das Par­ken nur mehr einseitig, entlang der Niedermayer- und Gebelestraße nur im Wechsel auf beiden Straßen­sei­ten möglich. Damit entfielen in etwa die Hälfte der Parkplätze, an der Zahl circa 120.

 

Eine Anwohnerin: „Seit der massiven Parkplatzreduktion ist es für Anwohner nahezu unmöglich, ihr Fahrzeug zu parken. Hier parken auch Personen, die in der Umgebung ar­bei­ten, Men­schen, die ih­re Ärzte konsultieren, Tagestouristen, die die gute U-Bahn-Anbindung in die Stadt schätzen, und Be­sucher des rumänischen Konsulats. Das führt dazu, dass zu viele Auto­fahrer gleichzeitig einen Stellplatz suchen. In Folge stehen Ortsfremde in Feuerwehrzufahrten, im Wendehammer – mit laufendem Motor (!) – oder parken sogar in den zu den Wohnanlagen ge­hörenden Tiefgaragen! Daher wird man auch mal nachts von Fremden in der „eigenen“ Tiefgarage überrascht. Kein gutes Gefühl. Vor allem als Frau. Inzwischen fahren nicht nur Perso­nen- sondern auch Last­wa­­gen mit er­höh­ter Geschwindigkeit durch das zuvor verkehrsruhige Ge­biet, verbunden mit Gefahren für Kin­der.“

Abschließend erklärt die Frau: „Ich empfinde das schnelle und übereilte Handeln, die Parkplätze ri­goros zu streichen, als nicht gut geplant und durchdacht. Zudem fühle ich mich vor vollendete Tat­sachen gestellt – ohne Mitspracherecht oder Chance, noch etwas beitragen zu können.

 

Die mit „Beschwerde Parkplatzsituation“ überschriebene Mail wurde von den Kommunalpolitikern in die Juni-Sitzung vertagt.

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Gebele- Ecke Ambergerstraße: Ab hier ist seit Dezember Par¬ken nur mehr einseitig möglich. Anwohner fordern vehement die Rücknahme der Regelung. Foto: hgb

Hinweis: Am Dienstag, 11. Mai, 19.30 Uhr, Hotel Westin, Arabellastraße, wird ein Antrag der CSU-Fraktion zum Bau einer Anwohnertiefgarage in der Umgebung erörtert.