12. Juni 2021

 

Johanneskirchner Str.: Radwege gefordert

„Radln im 13er“ sind zwei Anträge an den Bezirksausschuss überschrieben. Eine „Initiative“ fordert darin zum einen am Beginn der Johanneskirchner Straße eine Fahrradstraße einzurichten und zum zweiten entlang der vierspurigen Route „beidseits einen Radweg zu bauen“. Die Lokal­po­li­­tiker stimmten zu und leiteten die Wünsche an das Mobilitätsreferat weiter mit der Bitte um Prü­fung „unter Berücksichtigung des Erhalts der Funktionalität für den motorisierten Individualverkehr (MIV) und der erforderlichen Baumfällungen.“

„Die Johanneskirchner Straße sollte auch am östlichen Abschnitt zwischen Effner- und Oberföh­rin­­ger Straße fahrradfreundlich werden und als Fahrradstraße gekennzeichnet werden. Denn die­ser Abschnitt ist besonders eng und weist nur auf der Südseite einen schmalen Gehweg auf. Es gibt keinen separaten Radweg. Zudem hat die Strecke als Schulweg für radelnde Kinder Bedeu­tung.“ So steht’s im Antrag.

Zwischen Oberföhringer- und Effnerstraße fordert eine „Initiative“ auf der Johanneskirchner Straße eine Fahrradstraße einzurichten. Fraglich, ob die Stadt zustimmt.    Foto: hgb

Fraglich, ob die Fachleute in der Behörde die Forderung Fahrradstraße – in München gibt es mit mehr als 80 die meisten in einer deutschen Großstadt – umsetzt. Eine Fahrradstraße muss – quasi >überdeutlich< mit Schildern ausgewiesen werden. Nur dann dürf­en nämlich motorisierte Verkehrs­teilnehmer hier unterwegs sein – und zwar maximal mit Tem­po 30. Radfahrer hätten dann Vorfahrt. Das Geschwindigkeitslimit gilt – wie auch „Anlieger frei“ – an dieser Stelle bereits. Zusätzlich müss­ten Fahrrad-Piktogramme auf dem Asphalt ange­bracht wer­den. Klar, eine bauliche Lösung wäre auf jeden Fall besser. Ist aber eine Frage des Platzes –­ und des Gelds!

Zu den beidseitigen Radwegen entlang der Johanneskirchner Straße wird argumentiert: „Die Be­las­tung durch den Autoverkehr zwischen Cosima- und Effnerstraße hat in den letzten Jahren stetig zu­genommen. Radfahrer nutzen die Fahrbahn, es steht kein separater Weg zur Verfügung. Ein Mit­be­nutzen des Gehwegs wird durch seine geringe Breite erschwert bzw. unmöglich gemacht. In dem Abschnitt wurde in den Sechziger Jahren der Damm bereits breiter angelegt, so dass die Anlage des Radwegs schon jetzt problemlos möglich wäre. Zudem ist in dem Abschnitt eine baldige Bebau­ung zu erwarten, der schmale Gehweg dürfte den künftigen Anorderungen nicht mehr genügen.“

An der Johanneskirchner Straße beidseits Radwege einplanen, und zwar ehe die Bebauung entlang der Südseite (li. im Bild) erfolgt – diesen Antrag hat der Bezirksausschuss an die Stadt weitergeleitet.   Foto: hgb

Auch hier gilt: eine Frage des Gelds – vermutlich etwa knapp siebenstellig. Und erstens: die Geh­wege ha­ben keine „geringe Breite“. Und zweitens: ein ausgeschildertes, gemeinsames Nutzen der Bürger­steige durch Fußgänger u n d Radfahrer würde ob der vielen Radlrambos unweiger­lich zu Kon­flik­ten führen. Und drittens: Ist ein Radweg erst mal angelegt, dann pochen gewiss diverse Rad­fah­rer auf das Recht, auch auf der Straße fahren zu dürfen …