19. Juni 2021

Wohnmobile: Blockade am Straßenrand

Wohnmobile und Wohnwagen – es werden, gefühlt täglich, immer mehr, die an Fahrbahnrän­dern in Bogenhausen, ob in der Cosima- , Johanneskirchner Straße oder in reinen Wohngebieten teils über Wochen, ja Monate hinweg parken. Denn Urlaub macht man ja zwei oder höchs­tens drei Mal im Jahr. Rechtlich ist gegen das Abstellen, sofern das Fahrzeug / Anhänger versichert und an­ge­meldet ist, aber nichts einzuwenden. Wenig verwunderlich ist allerdings, dass (so auch) aller­or­ten im Stadt­teil der Park­druck wächst. Tendenz: steigend!

Der Verkauf der eigenen „Hotels“ auf vier Rädern boomt, bundesweit. Fast 25 000 Freizeitmobile, wohlgemerkt Fahrzeuge, keine Anhänger, sind in den ersten drei Monaten diesen Jahres in Deutsch­land neu zugelas­sen worden. Nicht zuletzt eine Folge der Corona-Pandemie.

Man stelle sich vor: Je Mobil etwa sechs Meter Parkstrecke am Straßenrand mal 25 000 Neu­zu­lassungen ergibt 150 000 Meter – sage und schreibe 150 zugeparkte Kilometer. In drei Monaten!

Ein Beispiel on Bogenhausen: der rund 250 Meter lange Abschnitt Wehrle- zwischen Scheiner- und Newtonstraße. Gezählt neun Wohnwagen oder Wohnmobile parken am Fahrbahnrand. Foto: hgb

Garagen, in die die Camper reinpassen, gibt es nur wenige. Und vor der Haustür abstellen? Da ver­sperren sie die Sicht, wirken als und sind oft ein Hindernis. Viele Besitzer „fürchten“ daher den Zorn der Nachbarn, „wei­chen“ aus – in Gebiete, in denen es (vermeintlich) noch genügend Parkplätze gibt. Das Problem wird einfach verlagert.

Zur bekannten Problematik meinte unlängst ein Lokalpolitiker: „Wie wär’s mit einem kosten­pflichtigen Parkwapperl wie es in Parklizenz­ge­bieten gehandhabt wird – natürlich auch für das Dau­er­ärgernis Werbeanhänger“. Ob’s eine Partei, zumal so kurz vor der Bun­destagswahl, „wagt“, diesbe­züg­­lich noch aktiv wer­den? Es wäre angesichts fehlender Mittel im städ­ti­schen Etat, die Fi­nanzquelle schlechthin, um Anwohnertiefgaragen zu finanzieren