Bundesfinanzhof: Wohnmobile – wo bitte?

„Dauerparkplatz Wohnmobile im Bereich des Bundesfinanzhofs / Ismaninger Straße“ – unter dieser Überschrift forderte ein Bürger per Antrag im Bezirksausschuss „ein Parkverbot zwischen 23 und 6 Uhr und extra ausgewiesene Parkplätze für Wohnmobile.“ Denn: „Viele Anwohner und Ge­schäftsbesitzer sind seit langem sehr verärgert.“ Die Stellungnahme des Kommunalparlaments: Ablehnung, einstimmig – „das Parken zugelassener Fahrzeuge ist am Straßenrand grundsätzlich erlaubt.“

Dreifacher Check von unser-bogenhausen.de an verschiedenen Tagen zu verschiedenen Uhrzeit­en: Im Bereich des Bundesfinanzhofs und entlang der Ismaninger Straße beidseits (!) zwischen Herkomerplatz und Geibelstraße kein einziges Wohnmobil gesichtet!

In dem Vorstoß heißt es:

[alert-announce]„Seit Corona nimmt die Zahl der großen Fahrzeuge, teils sieben Meter lang, und Camper auch in Bogenhausen erheblich zu. Zeitweise werden drei Wohnmobile für mehrere Wochen und Monate direkt vor dem Bundesfinanzhof, einem historischen Gebäude, direkt vor Geschäften, Restaurants oder Wohnhäuser mit Westbalkon im Erdgeschoss dauerge­parkt. Die Eigentümer dieser Fahrzeuge wohnen aber nicht in diesem Sichtbereich. Dies animiert dann weitere Wohnmobilbesitzer ihr Fahrzeug dazu zustellen. Jedes einzelne Fahrzeug nimmt die Aussicht auf ein schönes Gebäude sowie Westsonne und Licht. Niemand möchte das monatelang vor seinem Balkon oder Fenster haben. Zudem erweckt dies den Eindruck, eine teure Wohnung im Gelände eines Wanderzirkus zu besitzen. Jedes Fahrzeug nimmt zwei Parkplätze auf Dauer weg, die von der Allgemeinheit finanziert werden.“ [/alert-announce]

Dauerparkplatz Wohnmobile im Bereich des Bundesfinanzhofs und entlang der Ismaninger Straße – das beklagte ein Bürger im Bezirksausschuss. Drei Mal geprüft, drei Mal kein Wohnmobil entdeckt …   Foto: hgb

Und weiter: „Es ist zumutbar, dass Wohnmobilbesitzer in der Stadt eine Wegstrecke zu ausgewie­senen Parkplätzen – warum nicht auch Kosten pflichtig – in Kauf nehmen. Die wachsende Zunah­me der Wohnmobile und somit der Dauerpark-Zustand in einem so teuren Wohngebiet wie Bogen­hausen ist eine Wertminderung in vielen Bereichen. Der uneingeschränkte Blick auf ein historisches Gebäude und Parkplätze für Besucher war ein Grund, >ein paar Euro< mehr zu investieren und Bogenhausen als Wohnort zu wählen.“

Nun denn. Es stimmt, die Zahl der (großen) Wohnmobile nimmt auch im Stadtbezirk kontinuierlich zu. Deswegen gibt es in jüngster Zeit immer mehr Beschwerden im Bezirksausschuss. Aber es be­steht nun mal ein Gesetz, das das Parken zugelassener Fahrzeuge am Straßenrand grundsätzlich erlaubt. Aber es ist (zumal auf diesem Argumentationsniveau) schlicht zu einfach, auf „ausgewie­sene Parkplätze“ zu verweisen. Wo gibt es denn in Bogenhausen, ja in der Stadt, Flächen, die dafür in Frage kommen? Vorschlag des Antragstellers: Fehlanzeige!