Gefällt: 1697 Bäume – neu gepflanzt: 2343 Bäume. Ein Plus von 646 oder rund zwei Anpflanzun­gen pro Werktag! Das ist die Baumbilanz der Stadt fürs vergangene Jahr. Hauptgrund für die Fäl­lungen waren „insbesondere reguläre Baumpflegemaßnahmen auf öffentlichen Grün- und Verkehrs­flächen“, so das Rathaus-Presseamt. Ziel der Maßnahmen war es, die Verkehrssicherheit zu ge­währleisten und den Bestand in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen, auf Plätzen und entlang von Straßen „zu pflegen und für die Zukunft dauerhaft gesund und artenreich zu erhalten.“

Auch in Bogenhausen, am Fußgängerübergang des Rosenkavalierplatzes – ein knapp 500 Meter langer Abschnitt im Arabellapark zwischen Elektra- und Arabellastraße, seit Oktober 2015 eine Einbahnstraße – wurde auf der Mittelinsel und am Gehwegrand unlängst die Säge angesetzt zwecks Verschmälerung der Fahrbahn plus Schaffung von 16 zusätzlichen Parkplätzen.

„Im Frühjahr 2022“, so das Baureferat, wird die Baumaßnahme umgesetzt. Dazu wurden auf der Mittelinsel bereits zwei „dünne“ Bäumen entfernt. Auch fünf weitere, so genannte untermassige Bäume (Stammumfang auf einem Meter Höhe unter 80 Zentimeter), direkt am Straßenrand auf der Seite des Rewe-Markts, die sich stark zur Fahrbahn neigten, wurden gefällt. Diese „kleinen“ Bäume waren laut Experten im Wachstum „erheblich eingeschränkt“ durch die großen Bäume entlang des Gehwegs.

Auf der Mittelinsel (oben) am Überweg des geteilten Rosenkavalierplatzes wurden zwei und am Straßenrand auf der Seite des Rewe-Markts fünf „kleine“ Bäume (unten; Stammumfang auf einem Meter Höhe unter 80 Zentimeter) gefällt, die laut Experten im Wachstum „erheblich eingeschränkt“ waren durch die großen Bäume entlang des Gehwegs.     Fotos: hgb

Fachleute des Referats prüfen regelmäßig, ob Bäume durch Krankheiten oder andere Einflüsse geschwächt oder beschädigt sind. Wo notwendig, werden nicht mehr standsichere, kranke Bäume entfernt oder abgestorbene Äste angesägt. Vor allem auf Grünflächen mit Spiel- und Freizeiteinrich­tungen und an öffentlichen Straßen und Wegen wird so einer möglichen Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste vorgebeugt.

Vor einem Vollzug zieht das Baureferat in vielen Fällen externe Gutachter hinzu, um überprüfen zu lassen, ob die betroffenen Bäume nicht doch erhalten werden können. Zudem ist es erforderlich, außerhalb der Vegetationsperiode Baumgruppen zu lichten, die zu dicht stehen. Das schaffe Ent­wicklungsraum für junge Bäume.

Deshalb müssen laut Stadtangaben bis Ende Februar beispielsweise am Sendlinger-Tor-Platz ein Baum sowie im Kronepark zwei Bäume auf Grundlage eines Gutachtens gefällt werden. Im West­park werden sieben und im Pasinger Stadtpark 21 Bäume in Abstimmung mit den Bezirksausschüs­sen und dem Bund Naturschutz entfernt. Auch am Fröttmaninger Berg werden Gehölzpflegemaß­nahmen durchgeführt. Im Olympiapark müssen 14 Bäume gefällt werden – darunter wegen Pilzbe­fall, Rindenschäden, Rissbildungen und Morschungen im Stamm der „Kanada-Baum“, der zu den Olympischen Spielen 1972 vom Teilnehmerland symbolisch gepflanzt worden ist.

Erfreulich: Nach Möglichkeit werden im Einzelfall betroffene Bäume aus ökologischen Gründen als Torsi erhalten, unter anderem, um Tieren Nistplätze anzubieten.

Eine besondere Herausforderung der vergangenen Jahre ist das Eschentriebsterben. Diese Krankheit schädigt in ganz Mitteleuropa viele Bäume. Deshalb müssen nun 551 Eschen entfernt werden – beispielsweise fünf Eschen an der Iffland- und sieben in der Planegger Straße.