Viele Bewohner des jungen Stadtquartiers Prinz-Eugen-Park sind total verärgert: Die Poststelle im Zeitungsladen an der Cosimastraße ist geschlossen. Den Bezirksausschuss erreichten des­halb mehrere Briefe. In einem Antrag der CSU-Fraktion wird Oberbürgermeister Dieter Reiter aufge­fordert, „im Gespräch mit der Deutschen Post AG dafür zu sorgen, dass die Postfiliale erhalten wird.“ Per einstimmig gefassten Beschluss der Lokalpolitiker soll sich das Referat für Arbeit und Wirtschaft für eine Postagentur einsetzen, beispielsweise im Supermarkt.

In der Begründung des Antrags heißt es: „Der Prinz-Eugen-Park bietet für alle Altersklassen unabhängig von sozialer Herkunft ein Zuhause für 4000 Menschen. Wohnortnahe Dienstleistungen spielen im Wohnkonzept eine zentrale Rolle. Dazu gehört auch eine Filiale der Deutschen Post AG, die vor Kurzem geschlossen hat. Die verbleibenden Filialen der Post in Bogenhausen sind vom Prinz-Eugen-Park aus nur schwer zu erreichen, bereits jetzt schon mit hohem Kundenaufkommen völlig überlastet und gerade für Ältere durch große Entfernungen und lange Wartezeiten nicht mehr geeignet, um hier eine Grundversorgung der Dienstleistung der Post darzustellen.“

Stellvertretend für die Stimmung Auszüge aus einem Bürgerschreiben: Ich muss jetzt meine Pakete im Arabellapark abholen, dort Briefmarken kaufen und Einschreiben aufgeben. Mit der Trambahn brauche ich vier Streifen, bezahle dann für Hin- und Rückfahrt sechs Euro. Mit dem Auto entstehen mir ebenso Kosten – und ich muss auch noch einen Parkplatz suchen. Zu Fuß ist es sportlich – nicht jeder ist körperlich in der Lage ein großes Paket über die Strecke zu transportieren. Und: Wartezeiten in der kleinen Filiale mit zwei Schaltern sind programmiert Darf die Post einfach machen was sie will?“

Die Poststelle im Tabak- und Zeitschriftenladen an der Cosimastraße ist geschlossen. Bürger und Bezirksausschuss fordern den Erhalt / Neueinrichtung im Supermarkt.    Foto: hgb

Tipp von unser-bogenhausen.de an den Mann: Die Postfiliale an der Meistersingerstraße ist mit dem Fahrrad oder für Personen, die einigermaßen gut zu Fuß sind, bequem zu erreichen. Gleich­wohl ist der Gang für Senioren dorthin eine zu lange Wegstrecke! Diesbezüglich schreibt der Arbeitskreis „Älter werden im Quartier“, der sich unter anderem mit den Herausforderungen des All­tags in zunehmenden Alter befasst und Unterstützung anbietet:

„Am Maria-Nindl-Platz, dem zentralen Quartiersplatz unseres Viertels, befinden sich verschiedene Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, wie ein Super- und ein Drogeriemarkt, eine Apothe­ke und auch die GeQo-Quartierszentrale (Genossenchaft für Quartiersorganisation). Am Rückge­bäude des Markts ist ein Tabak- und Zeitschriftenladen mit Poststelle untergebracht, die Mitte Ja­nuar ohne Ankündigung geschlossen wurde.“

Und weiter: „Die Eröffnung der Poststelle 2020 war ein großer Gewinn, brachte Erleichterung für alle Bewohner, denn sie lag nahe der Straßenbahnhaltestelle und konnte fußläufig erreicht werden. Menschen mit Einschränkungen sind darauf angewiesen fußläufig ihre Angelegenheiten zu regeln. Eine Poststelle ist eine wichtige, unentbehrliche Versorgung in unserem Quartier und drückt Versor­gungsqualität aus. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die Poststelle wieder geöffnet wird.“