Die größte Gruppe der Verkehrsteilnehmer in München: Autofahrer? – nein! – Radfahrer? – nein! – Fußgänger – ja! Auf Basis dieser Tatsache beantragte die CSU-Fraktion im Stadtrat sieben Maß­nahmen, bezieht sich dabei auf die laufende Verkehrssicherheitskampagne „Miteinander läuft‘s besser“ in Stuttgart und fordert die Verwaltung auf, „eine ähnlich aufgebaute Kampagne zu konzi­pieren und ins Leben zu rufen“.

Zur Erläuterung: In der Antwort auf den CSU-Antrag „Städtische Grünanlagen: Radfahrverbot durchsetzen, dafür Fahrradrouten beschildern“ erklärte Baureferentin Rosemarie Hingerl „Konflikte treten beinahe ausschließlich dann auf, wenn einzelne Radfahrer mit zu hoher Geschwindigkeit und gleichzeitig viele Besucher zu Fuß auf den Wegen in Grünanlagen unterwegs sind.“

Und weiter: „Dieser optimistischen Einschätzung können wir aufgrund eigener Erfahrungen, aber auch aufgrund der Schilderungen von vielen Bürgern nicht folgen. Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern treten weitaus häufiger auf, als uns die Antwort glauben machen will – und das gilt nicht nur für die städtischen Grünanlagen, sondern im gesamten Stadtgebiet. Deshalb wäre eine Verkehrssicherheitskampagne nützlich und zielführend, um die vorhandenen Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern in Zukunft entschärfen zu können.“ Die weiteren Forderungen:

Gehwege freihalten • Die Kontrolle der Gehwege muss verstärkt werden, damit diese für Fußgän­ger ungehindert und gefahrlos nutzbar sind. Denn Gehwege werden zunehmend von Fahrrädern, E-Scootern oder Motorrädern etc. zugestellt. Das ganze oder teilweise Abstellen von Kraftfahrzeu­gen auf Gehwegen außerhalb der dafür gesondert vorgesehenen Gehwegpark-Bereiche ist davon ebenso betroffen. Dazu kommen häufig noch temporär aufgestellte Schilder und Gegenstände, die die eigentliche Nutzung des Gehwegs stark einschränken oder beispielsweise für Kinderwägen und Rollstühle unpassierbar machen. Kurzum: Gehen ist teils ein „gefährlicher Hindernisparcours.“

Wegen solcher Zustände (am Effnerplatz) fordert die CSU im Stadtrat: Die Kontrolle der Gehwege muss verstärkt werden, damit diese für Fußgänger ungehindert und gefahrlos nutzbar sind. Denn das Gehen ist teils ein „gefährlicher Hindernisparcours.“   Foto: hgb

Fußgängerampeln mit Uhr • An den Fußgängerampeln soll eine Anzeige für die (restliche) Dauer der Grünphase angebracht werden, damit vor allem Kinder und Ältere die Situation besser einschät­zen können. Denn zunehmend beklagen sich Menschen, dass sie es nicht in der zur Verfügung ste­henden Zeit einer grünen Ampelphase schaffen, eine Straße zu überqueren.

Radwegequerungen • Die Stadt soll alle Stellen, bei denen Radfahrer Gehwege queren, farblich markieren bzw. Fahrradampeln anbringen. Zebrastreifen sind über den Radweg hinaus zu verlän­gern. Haltestellen von Bus und Straßenbahnenbahnen, die direkt an Radwegen liegen, sind deutlich zu kennzeichnen. Und: „Die MVG wird gebeten, entsprechende Durchsagen bei anrainenden Rad­wegen an Haltestellen vorzunehmen.“

Baustellenabsicherung • Die Kontrollen der Baustellenabsicherungen bei Gehwegen müssen ver­stärkt werden. Gerade bei baulichen Maßnahmen mit Verschiebungen der Gehwege auf die Fahr­bahn oder den Radweg sind diese regelmäßig auf etwaige Beschädigungen oder einzelne Gefah­renstellen zu prüfen. Denn es kommt immer wieder zu Stürzen an Baustelleneinrichtungen, weil die Markierungen und Absperrungen zu Stolperfallen werden. Auch sind die Durchgänge meist so schmal, dass man mit Rollator oder Kinderwagen größte Schwierigkeiten hat, diese Passagen zu überwinden. Die Abdeckung von Baugruben mit Metallplatten stellt sowohl für Radler als auch für Fußgänger eine besondere Gefahr dar, wenn diese nicht abgeschrägt / angeböscht sind, damit man leicht auf diese ohne Stufe fahren oder gehen kann.

Größere Schilder • Die Stadtverwaltung soll untersuchen, wie Wegweiser / Hinweisschilder so ver­ändert werden können, dass die Wahrnehmung, der Informationsgehalt und die Orientierungshilfe für Fußgänger verbessert werden. Denn die Schilder der einzelnen Bereiche sind im Format häufig sehr unterschiedlich und verwirren.

„Stilles Örtchen“ • Die Stadt soll das Angebot an vorhandenen öffentlichen Toiletten erweitern und digital auffindbar machen. Die Toiletten sollen in der ganzen Stadt an größeren Plätzen oder im Umfeld von Bus-, Tram-. und S-Bahn-Haltestellen errichtet werden.