Diese Mail einer Anwohnerin an den Bezirksausschuss überrascht, ja verblüfft: „Ich weiß, wie unan­genehm es sein kann, nachts bei Dunkelheit nach Hause zu gehen. Genauso wichtig finde ich es, dass es nachts auch dunkel sein darf – Thema Lichtverschmutzung, Insektenschutz und Melato­nin. Deshalb fände ich es gut, wenn der Radweg, der aktuell in dem Grünstreifen im äußersten Os­ten des Prinz-Eugen-Parks gebaut wird, keine Beleuchtung bekommt.“

Dazu wird argumentiert: „Parallel zu diesem Radweg verläuft nach nur einigen Metern die gut be­leuchtete Stradellastraße. Nachts kann man also mit nur 20 Metern Umweg statt des Radwegs die Stradellastraße benutzen. Und im Winter, wenn die dazwischenliegende Baumreihe kein Laub trägt, bescheint die Straßenbeleuchtung mühelos auch den Radweg.“

Und weiter schreibt die Frau: „Im Moment ist es eher so, dass viele Stellen extrem hell ausgeleuch­tet sind. Vor dem Supermarkt und vor der großen Kinderarztpraxis parallel zur Cosimastraße zum Beispiel hat man das Gefühl, in einer Flutlichtanlage zu stehen. Von daher würde ich es begrüßen, dass es in den Grünanla´gen, wo keine wirklich wichtigen Verbindungswege sind, dunkel sein darf.“

Die Reaktion der Lokalpolitiker gemäß Protokoll: „Kenntnisnahme des Schreibens und Antwort an die Bürgerin, dass wir erst abwarten, bis das abgestimmte Beleuchtungskonzept fertig gestellt ist und wir uns erst danach mit Änderungswünschen befassen.“

Was die Straßenbeleuchtung betrifft rüstet München seit Kurzem auf. Bis 2028 sollen gemäß ei­nem Beschluss des Stadtrats die Lampen auf LED-Technik mit einem Aufwand von knapp vier Mil­lionen Euro umgerüstet werden, um Stromverbrauch und CO2-Emissionen zu senken. Es werden dabei die positiven Erfahrungen aus dem Pilotbetrieb in Freiham umgesetzt.

München rüstet nach dem erfolgreichen Pilotprojekt in Freiham (Foto) die Straßenbeleuchtung nach und nach auf LED-Technik um.    Foto: Holzherr und Dr. Gössing / Baureferat München

Die Vorteile der LED-Technik: Verkehrssicherheit und Sicherheitsgefühl der Menschen können bei Nacht verbessert werden. Möglich ist auch die situative Anpassung der Beleuchtungsstärke in einzelnen Gebieten. In reinen Wohngebieten könnte, so die Hinweise der CSU-Fraktion im Kommu­nalparlament, nachts die Beleuchtungsstärke zu Kernzeiten abgesenkt oder die Helligkeit bei schlechten Sichtverhältnissen in Gefahrenbereichen temporär erhöht werden.“