Die städtische Helen-Keller-Realschule an der Fürkhof- / Johanneskirchner Straße – gebaut1988, bezugsfertig 1992 – wird, so ist’s geplant, ab Herbst 2022 zu einem Campus mit sechs Zügen erweitert samt Modernisierung sowie Neubau der Bezirkssportanlage mit Vereinsgaststätte. Bis 2026 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Mehr als 500 Jugendliche sollen wegen des Ausbaus in Container an der Oettingen – / Tivolistraße ausgelagert werden. Und der Sport?
Der Hintergrund dieser Frage: Bei der Projektvorstellung im Untergremium Stadtplanung und Bauordnung des Bezirksausschusses durch einen Vertreter des Referats für Bildung und Sport / Zentrales Immobilienmanagement (RBS_ZIM) waren zwei Fragen, gestellt von CSU-Stadtrat und Lokalpolitiker Jens Luther, offengeblieben:
1. Welche Flächen werden durch die Helen-Keller-Realschule als Freisportflächen während der Auslagerung genutzt? Aktuell ist die Nutzung der Sportflächen an der Osterwaldstraße 76 (Anm. d. Red.: Sportarena der BayernLB) geplant. Denkbar wäre auch eine Nutzung der städtischen Sportflächen am Hirschanger, die aktuell aber vollständig belegt sind.
2. Werden die Flächen der späteren Bezirkssportanlage an der Johanneskirchner Straße 72 dann auch von den Schülern der Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße genutzt, da hier einem mobile Schulraumeinheit auf dem Rasenspielfeld errichtet wurde um dringende Bedarfe abzudecken.
Dazu antwortete jetzt das RBS: „Aus Sicht des Referats ist eine Nutzung der Sportflächen an der Johanneskichner Straße 72 als Ausweichfläche für die Grundschüler an der Ruth-Drexel-Straße nicht sinnvoll. Die Bezirkssportanlage wird erst 2026 fertiggestellt, sodass bei einer geplanten Standzeit der mobilen Schulraumeinheit bis 2027 nur ein kurzes Zeitfenster für eine Nutzung durch die Grundschule zur Verfügung steht.“
Und weiter: „An der Grundschule Ruth-Drexel-Straße steht nach Errichtung der mobilen Schulraumeinheit noch über die Hälfte des Rasenspielfelds zur Verfügung. Um eine sichere Nutzung zu ermöglichen, werden im Rahmen der Aufstellung der mobilen Schulraumeinheit auch die Ballfangzäune entsprechend umgesetzt. Letztlich liegt die Entscheidung aber bei der Schule. Sollte sich die Schule trotzdem für eine Nutzung werden der Sportflächen an der Johanneskirchner Straße entscheiden, werden wir dies entsprechend ermöglichen.“
Und die Antwort auf die erste Frage – Nutzung Sportflächen während der Auslagerung der Helen-Keller-Realschule? Fehlanzeige! So werden Jens Luther und die Stadtteilvertreter, die Leitung der Realschule, Eltern und Jugendliche ignoriert, ja vorsätzlich getäuscht!
Zum Campus-Projekt: Es entsteht eine Kombination aus dem sanierten Gesamtgebäude und einem Erweiterungsbau mit Mensa für mehr als 1000 Jugendliche, mit einer >Versammlungsstätte<, mit einer Tiefgarage (56 Stellplätze) und einem Fahrradkeller für 250 Radl sowie 50 oberirdischen Radabstellmöglichkeiten. Der Neubau erfolgt klimaneutral in Hybridbauweise, es wird, so das RBS, „möglichst viel Holz verwendet“.
Und: „Auf dem jetzigen Sportgelände werden eine Dreifachsporthalle mit Tribüne sowie Umkleiden und Vereinsräume für die Bezirkssportanlage errichtet. Hier ist außerdem die Tiefgarage sowie eine öffentlich zugängliche Vereinsgaststätte (Anm. d. Red: von der Johanneskirchner Straße aus ebenerdig; bisher unterhalb der Straße) geplant. Die bestehenden Rasenplätze werden ebenfalls modernisiert. Geplant ist, zwei der drei Rasenspielfelder als Kunstrasenplätze anzulegen.“