Der Neubau des Betriebssportgebäudes sowie die Modernisierung der Freisportflächen der Bezirkssportanlage Westpreußenstraße 60 werden im Rahmen des Sportbauprogramms erfolgen“ – heißt es im Einleitungssatz des Protokolls zu einer von Jürgen Sonneck, Leiter des Sportamts im Referat für Bildung und Sport (RBS), kurzerhand einfach mit „Bürger raus, Presse raus!“ als nichtöffentlich deklarierten Ortsbesichtigung am 24. Januar. Das nun freigegebene Protokoll liegt unser-bogenhausen.de vor. Auffallend: Seitens der Behörde kein einziger Satz zu einer Sportgaststätte, lies zur Zukunft der Taverna Pyrsos.

Die Geheimniskrämerei des Referats „um den Planungsumfang und die wesentlichen Planungsinhalte abzustimmen“ ist also beendet. Auszüge des Protokolls (bearbeitet):

Auf der Bezirkssportanlage sind aktuell Mannschaften von SV Helios Daglfing, Team München und SG Schützenlisl Il Engelschalking vertreten. Der Schulsportbedarf wird aktuell noch geprüft.

Kennziele sind die Verbesserung des Spiel- und Trainingsbetriebs für die ansässigen Vereine, die Erweiterung des Angebots auf bis dato nicht berücksichtigte Zielgruppen und die Umsetzung der Mindestanforderungen aus dem Leitfaden zum inklusionsorientierten Schulsportstättenbau.

Die vom RBS erarbeiteten Planungsinhalte für die künftige Gestaltung der Freiflächen

• Das Rasenhauptspielfeld soll im Zug der Maßnahme überarbeitet werden

• Es wird geprüft, ob die 400-Meter-Bahn um das Rasenhauptspielfeld für den Schulsport erhalten werden muss oder alternativ die Integration einer Laufstrecke auf der Anlage umgesetzt werden soll, um auch einen Trainingsbetrieb für die Sommerbiathleten gewährleisten zu können.

• Das große Kunstrasenfeld ist am Ende seiner technischen Lebensdauer, soll
erneuert werden.

• Der Rasennebenplatz wird aktuell durch eine Maßnahme im Bauunterhalt überarbeitet; geplante Fertigstellung im Frühling 2024. 

• Im Zug der Neuplanung wird geprüft, ob zusätzlich ein multifunktionales Beachfeld (für Beach-Volleyball und Beach-Handball) umgesetzt werden kann (Mehrwert für Frauen undMädchen).

• Der Parkplatz soll ebenfalls erneuert werden.

Von Vertretern des Bezirksausschusses wurde ergänzend ein Basketballfeld als denkbares Beispiel für ein erweitertes Angebot genannt. Die Vertreterinnen der Gleichstellungsstellewidersprechen der Einrichtung eines Basketballfelds, falls dadurch ein Beachvolleyball- oder Handballspielfeld keinen Platz finden würde. Basketball sei ebenso wie Fußball als >männerdominierte<Sportart zu werten. Daher bittet die Gleichstellungsstelle in erster Linie zu prüfen, ob die anderen (o.g.) Sportarten, welche von Frauen eher angenommen werden, Berücksichtigung finden können.

Die vom RBS erarbeiteten Planungsinhalte für die künftigen Betriebsgebäude

• Die vorhandenen, zu überplanenden Gebäude (Betriebssportgebäude, Vereinsgaststätte) entsprechen nicht den aktuellen sport- und baufachlichen Anforderungen; sie sind nicht erhaltenswürdig.

• Der Flächenbedarf, der sich aus dem Standardraumprogramm ergibt, übersteigt die aktuell vorhandenen bebauten Flächen deutlich. Es ist daher voraussichtlich erforderlich, sowohl die Fläche des Bestandsgebäudes als auch die Fläche der aktuellen Sportgaststätte als Fläche für das neue Betriebssportgebäude zu nutzen. Zudem wird voraussichtlichmehrgeschossig geplant werden müssen, um die Mindestanforderungen aus dem Raumprogramm umsetzen zu können.

• Im Rahmen der Gebäudevorstellung wurden vom Referat die geschaffenen Mehrwerte für die Bezirkssportanlage hervorgehoben: barrierefreie Gestaltung, zusätzliche >Umkleide für alle<, multifunktionaler Indoor-Sportraum und Gemeinschaftsraum mit eigener Küche zur Selbstversorgung– / Kioskverkauf.

Kritik wurde am geplanten Wegfall der Sportgaststätte geäußert. Vertreter des Hauptvereins und des Bezirksausschusses haben sich für den Erhalt einer Vereinsgaststätte ausgesprochen und auf die Wichtigkeit der Gaststätte für das Vereinsleben hingewiesen. Es wurde der Wunsch geäußert, die Gaststätte, zusätzlich zu den vorgestellten Gebäudebestandteilen, in die Planung aufzunehmen. Zudem wurde durch Lokalpolitiker angeregt zu prüfen, welche Möglichkeiten (zum Beispiel zusätzliches Stockwerk, Überbauung des Parkplatzes) innerhalb des Baurechts vorhanden sind, die Gaststätte zusätzlich bei der Neubaumaßnahme zu berücksichtigen.

Bezirkssportanlage Westpreußenstraße: Die vorhandenen, zu überplanenden Gebäude (Betriebssportgebäude, Vereinsgaststätte) entsprechen, so die Stadt, nicht den aktuellen sport- und baufachlichen Anforderungen; sie sind nicht erhaltenswürdig.   Foto: hgb