Alle, zu mindestens fast alle, nutzen sie, aber niemand will sie in unmittelbarer Nähe zum Haus haben: Wertstoffinseln mit Boxen für Altglas, Kunststoffe und Metalle. So auch in der Jörg-Hube-Straße im Prinz-Eugen-Park. Gleich zwei Baugemeinschaften wandten sich deshalb an den Bezirksausschuss und protestierten gegen die Installierung der Behälter. Die Lokalpolitiker lehnten einstimmig beide Forderungen ab.
Bei einem Termin vor Ort stellten die Stadtteilvertreter fest, dass der aktuell geplante Standort den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Dies ist laut Protokoll auch die Einschätzung des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM). Die Vorgaben passen im Hinblick auf die fußläufige Erreichbarkeit von 200 bis 300 Meter Entfernung zu den Wohnungen wie auch hinsichtlich des Mindestabstands von zwölf Metern zur Wohnbebauung.
Und weiter heißt es in dem Statement: Die Leerung der Container und die Reinigungsmaßnahmen des Standplatzes (kann telefonisch angefordert werden) werden bedarfsgerecht durchgeführt. Bei Beantragung des Standorts durch die Entsorger durchläuft der Platz noch einmal eine detaillierte Prüfung, unter anderem durch die Branddirektion. Aufgrund dieser Erkenntnisse wird kein Bedarf für die Änderung des Standorts gesehen.

„Wir erheben energisch Einspruch gegen die angedachte Lösung. Die Straße eignet sich überhaupt nicht für eine Wertstoffinsel. Eine Unterflurinsel wäre zwar weniger auffällig gewesen, aber die Problematik Geräusche und vor allem die Gefährdung der Kinder durch die Müllreste bleibt. Unsere Kinder, wie auch sehr viel andere Kinder, sind noch sehr klein und werden sich hoffentlich ihrem Alter gemäß möglichst frei und ungebunden im Quartier bewegen. Ich habe in letzter Zeit die umliegenden Müllinseln beobachtet. Dort liegt fast immer zusätzlicher Müll sowie Scherben. Weiterhin wird durch eine Containeranlage auch noch eine oder mehrere der sowieso schon in geringem Maß vorhandenen Parkbuchten blockiert,“ argumentiert eine Baugemeinschaft.
Eine zweite Baugemeinschaft schreibt: „Wir bitten um die Prüfung alternativer Standorte für die geplanten Unterflurcontainer (Anm. d. Red.: Unterflurcontainer / UFC, werden von der Stadt aus Kostengründen nicht installiert!). Die angedachten Plätze in der Jörg-Hube-Straße 33 und eventuell 45 / 71 sind ungeeignet, weil die Straße hier sehr eng ist. Müsste zeitgleich mit der Leerung der Container ein Notarztwagen / Feuerwehrfahrzeug durchfahren, könnte gegebenenfalls das Fahrzeug nicht zum Einsatzort im hinteren Teil der Straße gelangen.“

Und weiter: „Der Lärmschutz kann bei der Holzbauweise nicht gewährleistet werden. Ein Abstand von zwölf bzw 14 Meter Abstand zu einem Mehrfamilienhaus mit Schlafzimmern, Gärten und Balkonen zur Straße hin bedarf einer neuen Bewertung. Zudem ziehen im Sommer die Container sehr viele Wespen an, die für die Holzbauten der ökologischen Mustersiedlung in unmittelbarer Nähe des geplanten Standorts schädlich sind.“
Schließlich wird ausgeführt: „Die Anwohner investieren viel Geld und Arbeitszeit in schöne Gartenanlagen für ein stimmiges und wohnenswertes Quartier. Die Stadt hat Millionen investiert für eine Parkanlage, die Menschen und Natur erfreuen soll. Die sollte nicht mit Abfallcontainern an so prominenter Stelle verbaut werden. Die Baugemeinschaften wurden sogar per Bauauflage verpflichtet, ihren eigenen Müll im Haus zu lagern. Diese Auflage war für die Anwohner sehr teuer und widerspricht der Planung von oberirdischen Containern gegenüber von Mehrfamilienhäusern.
Als alternative Standorte wurden angeführt: Maria-Nindl-Platz beim Supermarkt („Container sollten dort stehen, wo der Müll anfällt“), Grünfläche Cosimastraße gegenüber den Hausnummern 81 bis 91 sowie die Grünfläche am Wendehammer (hinterer Bereich) in der Jörg-Hube-Straße. Nun denn – siehe erster Satz!