Einstimmiger Beschluss des Kommunalparlaments zu einem Antrag der CSU-Fraktion: Die Stadt wird aufgefordert, die Umzugspläne für das Luitpold-Gymnasium (LPG) in den Domagkpark zu überdenken. Für die Zeit der notwendigen Generalsanierung oder während des Neubaus des LPG soll geprüft werden, ob der ehemalige Schulcampus des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums (WHG) im Arabellapark genutzt werden kann, wenn dieses zum Schuljahresbeginn 2024 / 2025 in den Neubau am Salzsenderweg umzieht – sofern dieser rechtzeitig fertiggestellt wird.

In der Begründung der Initiative heißt es: Wenn es nach dem Willen des Zentralen Immobilien­managements (ZIM) des Referats für Bildung und Sport (RBS) geht, soll das Luitpold-Gymnasium für etwa acht bis zehn Jahre seinen bewährten Standort am Englischen Garten verlassen und in den fast fünf Kilometer entfernten Domagkpark umziehen.

Und weiter: Da ein Großteil der Schülerschaft aus dem benachbarten Stadtbezirk Bogenhausen kommt, führt diese Standortverlagerung zu einer erheblichen Verlängerung der Schulwege für die meisten Schüler und zu einer Verschlechterung der gesamten Schulsituation am LPG.

Denn: „Die aktuellen Umzugspläne des ZIM sind schon deshalb unsinnig, weil es bis heute keine aktuellen Sanierungs- bzw. Neubaukonzepte, geschweige denn Entwurfs- bzw. Werkplanun­gen für das Gymnasium an der Seeaustrasse gibt. Von der Frage der Finanzierung des Projekts ganz zu schweigen. Interimsnutzungen und temporäre Standorte sind natürlich notwendig, aber sie müssen zwingend auf die reine Bauzeit beschränkt werden. Es macht keinen Sinn, dass die Schule ihren bewährten Einzugsbereich verlässt und die nötigen Baumaßnahmen noch lange nicht begin­nen können. Es erscheint deshalb mehr als geboten, dass die Stadt dieser vernünftigen Lösung der Nutzung des ehemaligen Schulcampus des WHG zum Wohle der Schüler endlich nähertritt.“

Der Neubau des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium (WHG) am Salzsenderweg / Fideliostraße soll zum Schuljahresbeginn 2024 / 2025 fertig sein. Danach könnte das Luitpold-Gymnasium (LPG) die Gebäude an der Elektrastraße (Foto) als Interimsquartier nutzen.   Foto: hgb

Laut Angaben der Antragsteller Robert Brannekämper (CSU-Landtagsabgeordneter), Florian Ring (Bezirksausschuss-Vorsitzender), CSU-Fraktionssprecher Xaver Finkenzeller und Stadtrat Jens Luther begrüßen die Schülervertretung, der Elternbeirat und das Lehrerkollegium des Luitpold-Gym­nasiums die temporären Umzugspläne auf das Gelände des WHG an der Elektrastraße.

Gleichwohl kam es im Kommunalparlament zu einer kontroversen Diskussion. Christiane Hacker (SPD) meinte: „Wir können den LPG-Schülern das marode WHG nicht zumuten.“ Und An­gelika Pilz-Strasser (Grüne) hatte einmal mehr mit einem CSU-Vorschlag „Bauchschmerzen – wir machen uns die eigene Sanierung des WHG kaputt“.

„Wir wollen ausschließen, dass es zu einem Umzug in die Ungererstraße 169 kommt. Das WHG im Arabellapark hat in einem Anbau neue Fachsäle, viele Schulen sind da schlechter dran“, konterte Ring. Überdies befürchtet er, dass der vorgesehene Termin im Herbst 2024 für die WHG-Verlage­rung in den Klimapark nicht eingehalten werden kann. Deshalb soll bei der Tagung des Untergremi­ums Bildung und Sport am Mittwoch, 5. Oktober, 19.30 Uhr, ASZ Arabellapark, ein ZIM-Vertreter den „aktuellen Sachstand“ erläutern. Schließendlich wurde im <lauf der Erörterung aus >Forde­rung< laut Initiative >Prüfantrag mit Zeitplan<.

Luther, unterstützt von den Stadträten Beatrix Burkhardt, Fabian Ewald und Winfried Kaum, macht Dampf in Sachen LPG-Umzug nach Bogenhausen, will nicht warten, was eine >Prüfung< bringt, alles endlos diskutiert wird und eventuell im Sand verläuft. Er stellte daher im Rathaus einen fast gleich lautenden Antrag mit Feinschliff. So wurde aus dem „ehemaligen WHG-Schulcampus“ der „freiwerdende WHG-Schulcampus“ und eine Verschlechterung der gesamten Schulsituation am LPG würde durch die „Zwischennutzung am WHG verhindert“. Effekt: Das RBS muss schnell reagieren!