Im August 2020 waren’s 16 (einstimmig verabschiedet, eine Antwort der Stadt steht bis dato aus!), jetzt sind es laut erneutem Antrag der Grünen im Bezirksausschuss vier – wellenförmige Holzlie­gen („bieten Platz für mehrere Personen, Lehne schirmt nach hinten ab, sehr bequem“). Zwei sollen – zwecks „Aufwertung der öffentlichen Grünflächen“ – in der Grünanlage Isabella-Braun-Weg, zwei in der Anlage südlich des Ökologischen Bildungszentrums (ÖBZ) installiert werden.

Frage bei der Erörterung von Christiane Hacker, SPD: „Sind derartige Liegen seniorengerecht?“ Unklar! Deshalb soll das Baureferat auf Anregung von Robert Brannekämper, CSU-Landtagsabge­ordneter, „seniorengerechte Vorschläge“ machen. Auf die Antwort der Behörde darf man gespannt sein.

Laut Initiative – unter Antragsteller ist wörtlich vermerkt „Petra Cockrell, Gunda Krauss, Florian Braun (GRÜNE); mit Dank an Frau Riekel (FDP) und Frau Geißler (CSU)“ heißt es: „Die Liegebän­ke sind als städtische Leistung beim Gartenbaureferat zu bestellen. Die genauen Standorte sind in Absprache mit dem Bezirksausschuss festzulegen. Die Finanzierung von circa 7000 Euro Bank (Preisangabe Gartenbaureferat) erfolgt über das Stadtbezirksbudget.“

Kosten Stand heute also rund 28 000 Euro, Kosten vor zwei Jahren rund 112 000 Euro. Schon ein markanter Unterschied. Sind die Grünen angesichts letzterer Zahl nun vernünftig(er) geworden? Denn eine sechsstellige Förderung / Unterstützung / Investition gab’s in den vergangenen zwölf Jahren im Kommunalparlament nicht ein einziges Mal; fünfstellige Mittelzuwendungen vielleicht ein halbes Dutzend Mal.

Wellenförmige Liegebänke – Kosten pro Stück rund 7000 Euro – im Pühnpark: Der Bezirksausschuss will nun weitere vier Liegen in Bogenhauser Grünanlagen. Zunächst soll aber geprüft werden, ob sie auch seniorengerecht sind.   Foto: hgb

Zum Hintergrund: Laut Angaben des Direktoriums standen vor der September-Sitzung für das Haushaltsjahr 2022 noch 89 777 Euro zur Verfügung. Unter Berücksichtigung nicht verbrauchter Restmittel sowie bewilligter, aber noch nicht abgerufener Gelder aus dem Vorjahr (rund 55 000 Euro) stehen dem Stadtteilgremium in 2022 aktuell noch 144 657 Euro aus dem Stadtbezirksbudget zur Verfügung.

Zieht man die Summe der jetzt genehmigten Wünsche – rund 15 000 Euro – im Etat 2022 ab, sind noch rund 74 000 Euro in der Kasse. Zum Komplex muss man wissen: Will man die 2021-er Rest­gelder in Anspruch nehmen, müssen zuerst besagte 55 000 Euro aus 2022 „verbraucht“ werden. Also gilt einmal mehr: Sparen (in der Stadt) hin, sparen (in der Stadt) her – ran an die Mittel …

Zurück zur aktuellen Initiative – die Begründung: „Mittlerweile stehen seit über drei Jahren die Liegebänke im Pühnpark und seit geraumer Zeit auch im Zamilapark. In beiden Parks werden die Liegebänke rege durch die Bürger genutzt und weisen bislang keine mutwilligen Beschädigungen oder sonstige Beeinträchtigungen auf. Der >Feldtest< dieser Bankausführung verläuft offenbar er­folgreich. Aus diesem Grund knüpfen wir an unseren Antrag aus dem Jahr 2020 an mit der Beauf­tragung zur Aufstellung weiterer Liegebänke in den ebenfalls gut besuchten Grünanlagen in ÖBZ-Nähe und beim Isabella-Braun-Weg.“

Und: „Um die Maßnahme in 2022 budgetwirksam abzuschließen, ist eine Beauftragung des Garten­baureferats zum jetzigen Zeitpunkt notwendig.“