Wie alle Initiativen, so hat auch dieser Antrag – eingereicht Anfang des Jahres, gestellt von sieben SPD-Stadträten – zwei Seiten: sinnvoll oder überflüssig. Mit Tafeln als solche versehene „Ratsch­bankerl“ als ein Zeichen gegen Einsamkeit, als Ort von Begegnungen, um mit anderen, Fremden, ins Gespräch zu kommen. Kurz: Um nicht allein herumzusitzen und um ein wenig zu plaudern. In je­dem der 25 Stadtbezirke wird laut Sozialreferat ein „Ratschbankerl“ installiert, Standort in Bogen­hausen ist am Normannenplatz.

Hintergrund der „Idee“ ist, dass die Corona-Pandemie und die Lockdowns mehr Einsamkeit „sicht­bar“ gemacht habe, dass vor allem viele Senioren stark darunter gelitten hätten. „Was fehlt, sind Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner“, so steht’s im Antrag. „Im besten Fall entstehen Freundschaften“, meint das Referat.

Sitzbänke in Parks, in Fußgängerbereichen und entlang der Grünstreifen an Straßenrändern gibt es in München zuhauf. Zudem haben die bayerischen Bankerl aber kein Alleinstellungsmerkmal, sind vielmehr eine Kopie der Kopie. Böse Zungen sprachen gar von Plagiat. In Baden-Württemberg hat der Landesseniorenrat die Idee aus England übernommen. „Schwätzbänkle“ wurden aufgestellt oder vorhandene Sitzgelegenheiten, wie in Stuttgart am Schlossplatz, einfach mit einem Schild „Nehmen Sie hier Platz, wenn Sie schwätzen wollen.“

Bank (wohl von privat aufgestellt) am Böhmerwaldplatz: Dazu braucht’s kein Antrag im Stadtrat und kein Schild „Ratschbankerl“.     Foto: hgb

Also auf die Schwätzbänkle“, pardon, Ratschbankerl, fertig, los! Ha noi!