Gäste aus aller Welt loben München, ob der Sauberkeit in der Stadt – ob an Bus- und Tramhalte­stellen oder in den U-Bahnhöfen, ob in den Bussen, in den Straßen- oder U-Bahnen selbst. Gleich­wohl: Die Grünen im Bezirksausschuss sehen das anders. Per Antrag wird die Münchner Verkehrs­gesellschaft (MVG) aufgefordert, „die U-Bahnhöfe mindestens einmal jährlich gründlich zu rei­nigen, um der schleichenden Verwahrlosung der Bahnhöfe entgegenzuwirken.“

Im Untergremium Verkehr hatten sich zuvor die Lokalpolitiker dafür ausgesprochen, die Initiative an alle Münchner Bezirksausschüsse weiterzuleiten, „um tatsächlich im gesamten Stadtgebiet eine Än­derung zu bewirken“. Der Antrag wurde – man darf staunen – im Kommunalparlament einstimmig verabschiedet.

In der Begründung des Vorstoßes wird erklärt:Es ist dem Münchner Fahrgast nicht zuzumuten, sich ständig in verschmutzten U-Bahnhöfen aufzuhalten. Gerade der U-Bahnhof Arabellapark weist starke Verschmutzungen auf an Wänden, Decken, Säulen und den Fußböden. Sogar die Marmorfliesen an den Aufgängen zur Oberfläche sind stark verschmutzt. Die MVG ist auch dafür verantwortlich, den Fahrgästen saubere U-Bahnhöfe zu bieten. Anstatt alte Bahnhöfe komplett um­zugestalten, wäre es effizienter, diese regelmäßig zu reinigen und so das Erscheinungsbild zu pfle­gen. Das wird garantiert auch von den Fahrgästen positiv bewertet. Denn saubere Bahnhöfe tragen auch zum persönlichen Sicherheitsgefühl und zur Attraktivität des Öffentlichen Nahverkehrs bei.“

Der U-Bahnhof Böhmerwaldplatz: modern, freundlich – und sauber. Auch wenn die Grünen im Bezirksausschuss das anders sehen.   Foto: hgb

Ist diese Ansicht nun objektiv oder subjektiv? unser-bogenhausen.de checkte einmal die beiden U-Bahnhöfe Arabellapark und Böhmerwaldplatz.

Siehe da: „Starke Verschmutzungen“ waren nicht zu entdecken. Im Gegenteil: Gerade in diesen Ta­gen mit Schmuddelwetter waren beispielsweise die monierten Fußböden sauber – von nassen Schuhsohlenabdrücken einmal angesehen. Und das wurde nicht durch die rosarote Brille gesehen! Grüne Ein- und Durchblicke sind ebenso wie deren Blickwinkel – nicht nur in diesem Fall – wieder mal anders. Die Forderung hat ein „Gschmäckle“, ein Wahlkampf-„Geschmäckle“ – in zehn Mona­ten, am 8. Oktober, wird der neue Landtag gewählt.