Vor sechs (!) Jahren, am 23. Januar 2017, ist laut Baureferat für das Grundstück Friedrich-Eck­art- 2 / Ecke Eggenfeldener Straße, wo sich einst eine Tankstelle befand, ein „mittlerweile rechts­kräftiger Vorbescheid ergangen.“ Gegen das Vorhaben – geplant ist ein dreistöckiger Bau mit 26 Wohnungen samt Tiefgarage – hatte sich der Bezirksausschuss im November 2017 ausgespro­chen. Seit dem Abriss der „Tanke“ liegt das Areal brach – ein Schandfleck in Bogenhausen. Wird nun endlich gebaut?

In der Februar-Tagung stimmten die Mitglieder des Kommunalparlaments der Wiedervorlage des Projekts zu. Gleichwohl halten die Lokalpolitiker auf Grundlage der Behandlung im Untergremium Stadtplanung und Bauordnung „die Bebauung an dieser Stelle für zu massiv“. Außerdem, so heißt es im Protokoll, „wäre eine Fassade, die sich besser in die umgebende Bewegung einfügt, wün­schenswert“.

Rückblick I • Zum Projekt hatte das Baureferat im April 2018 erklärt: „Für das Vorhaben ist bereits am 23. Januar 2017 ein mittlerweile rechtskräftiger Vorbescheid ergangen. Im Rahmen dessen er­folgte eine positive Beurteilung hinsichtlich der Überschreitung der Baugrenze und auch im Hinblick auf das Maß der Bebauung. Die dargestellte Längen- und Tiefenentwicklung ist möglich. Die Bau­grenze behält trotz der erteilten Befreiungen ihre Regelungsfunktion bei. Das Bauliniengefüge sieht an dieser Stelle die räumliche Schließung der Ecksituation Friedrich-Eckart- / Eggenfeldener Straße vor. Städtebauliche Spannungen werden diesbezüglich nicht ausgelöst, da sich die Befrei­ungen und das Vorhaben in die städtebauliche Struktur einfügen.“

Rückblick II • Zum Wegen des Baus hatte sich ein Anwohner im Kommunalparlament beschwert, hatte Überschreitungen moniert, hatte sich auf den § 31 Abs. 2 BauGB bezogen, hatte gefragt: „Ein bedrückender Bau, der direkt an das Reihenhaus in der Friedrich-Eckart-Straße angebaut werden darf und zum Gehweg gerade mal einen Abstand von drei Metern einhalten muss. Können Sie da helfen?“ Antwort offen!

Rückblick III • Check des Objekts im Internet im April 2018 – Angebot eines Maklers: „Ensemble mit Wohnungsgrößen zwischen circa 33 bis 77 Quadratmeter.“ Angeboten wird eine Zwei-Zimmer-Wohnung „50 Quadratmeter, 520 000 Euro, ein Tiefgaragenstellplatz für 20 000 Euro ist im Kauf­preis nicht enthalten.“

Mit anderen Worten: Ein Quadratmeter kostet 10 400 Euro – wohlgemerkt 2018. Legt man eine –moderat angesetzt – fünfprozentige Preissteigerung zugrunde, müsste heute der Preis – an einer viel befahrenen Kreuzung – pro Quadratmeter bei 14 000 bis 15 000 Euro liegen …