Der Hachinger Bach – ein Thema, das die Lokalpolitiker im Münchner Osten seit vielen Jahren umtreibt. Von Süden kommend fließt das Gewässer – etwa zwölf Kilometer lang – durch Ober- und Unterhaching, tritt in Perlach in das Stadtgebiet ein. Ab der Versickerungsstelle in Berg am Laim geht‘s in einem Rohr gen Bogenhausen, zum Hüllgraben. Wann plätschert der Bach wieder durch­gehend an der Oberfläche? Die CSU-Stadträte Fabian Ewald, Jens Luther und Hans-Peter Mehling fordern jetzt zum Projekt Freilegung: „Planung aktualisieren und zügig umsetzen!“

Ewald, Initiator des Antrags: „Das Baureferat stellt für die Freilegung des Bachs (Abschnitt zwischen der Versickerungsanlage Kampenwandstraße und Hüllgraben) zeitnah eine aktualisierte Planung dar, die den inzwischen erreichten Stand der verfügbaren Grundstücke berücksichtigt und den sich daraus ergebenden Verlauf des Bachs enthält. Für die Umsetzung des Projekts soll eine kon­krete Zeitschiene mit einem voraussichtlichen Fertigstellungstermin erarbeitet werden.“

Zur Begründung heißt es: „Der im Faltblatt „Projektinformation Hachinger Bach“ von Oktober 2014 enthaltene Streckenverlauf entspricht längst nicht mehr dem aktuellen Stand der Planung. Das Faltblatt ist bis heute die aktuellste Veröffentlichung der Stadtverwaltung zu diesem Thema und wird beispielsweise bei der Behandlung von Bürgerversammlungsanfragen bis dato herangezogen.“

Und weiter: „Als Alternative für den ursprünglich nördlich der Truderinger Straße geplanten Verlauf konnte das Kommunalreferat inzwischen eine Dienstbarkeit für die Teilfläche eines anderen Grund­stücks sichern. Auch die Verhandlungen über eine Dienstbarkeit bezüglich der Eigentümerin der letzten beiden benötigten Grundstücke sollen perspektivisch im ersten Halbjahr 2023 finalisiert sein. Somit stehen der Stadt ab diesem Zeitpunkt dann erstmalig alle Flächen zur Verfügung, die für eine Freilegung des Bachlaufs in diesem Abschnitt benötigt werden. Bei der Umsetzung soll keine weite­re Zeit verloren gehen.“

Der Hachinger Bach im Areal Am Hüllgraben bei Daglfing – eine Idylle wie gemalt, wäre da nicht das angrenzende Gewerbegebiet mit einem riesigen Logistikzentrum (li im Bild).    Foto: hgb

Der Hachinger Bach tangiert im Endverlauf Bogenhausen als künstlich angelegter Wasserlauf – all­gemein als Hüllgraben bezeichnet. Das Gewässer fließt vom Zamdorfer Gleisdreieck in den Ab­fanggraben, der in den Isar-Kanal mündet. Das Areal >Am Hüllgraben< war einst eine freie, teils wilde Landschaftsfläche, eine mehr als 15 Hektar große Oase bei Daglfing, ehe der Stadtrat vor 14 Jahren trotz massiver Proteste von Bürgern und Lokalpolitikern beschlossen hat, etwa ein Drittel des Gebiets in ein Gewerbegebiet umzuwandeln. Heute ist die Umgebung verschandelt, wird domi­niert durch ein riesiges Logistikzentrum, durch ein „Filmstudio“ und durch große Hallen.