Per Antrag forderte der Bezirksausschuss die Stadtwerke München (SWM) auf, ihn über aktuelle Projektideen / konkrete Planungen zum Ausbau von umweltverträglicher Wärme- / Heizversorgung – insbesondere Fernwärme mit Geothermie – im Stadtbezirk zu informieren. Die Lokalpolitiker fragten speziell nach Details für den Osten Bogenhausens unter Angabe einer groben Zeitschiene. Doch die SWM klammern in ihrer Antwort die Geothermie aus – kein Wort dazu!

In der Begründung der Initiative heißt es: Im Hinblick auf eine sichere und umweltverträgliche Wär­me- und Heizversorgung spielt Fernwärme gerade zusammen mit Geothermie eine wichtige Rol­le. Aktuell versorgt die SWM den Stadtbezirk nur westlich der Bahnlinie mit Fernwärme. Im östli­chen Bereich von Bogenhausen ist kein Anschluss an das Fernwärmenetz verfügbar.

Und weiter: Neben dem Bau einer weiteren Geothermie-Anlage im künftigen Gebiet der Städte­baulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) käme auch ein Anschluss im Osten des Stadtbezirks an die seit 2004 betriebene Anlage in Riem infrage.

Für das Neubaugebiet der Messestadt Riem wurde von den SWM eine Geothermie-Anlage (in Betrieb seit 2004) errichtet. Mit dem mehr als 90 Grad heißen Wasser aus fast 3000 Metern Tiefe wird der Wärmebedarf der Wohnbebauung in der Messestadt, der Gewerbebetriebe und der Messe zum größten Teil gedeckt.   Pressefoto: SWM / Stefan Obermeier

Die SWM-Stellungnahme (gekürzte / bearbeitete Auszüge): Bogenhausen ist von der Isar bis zur östlichen Grenze der S-Bahnlinie sehr stark mit der Fernwärmeversorgung durchsetzt. Die meisten großen Gewerbeobjekte und mehrgeschossigen Wohnungsbauten nutzen die Fernwärme. Jährlich werden weitere Kunden angeschlossen. Das betrifft hier vorrangig Bestandsobjekte; Neubauprojek­te sind, im Vergleich zu anderen Stadtbezirken, eher weniger vorhanden. Diese werden jedoch fast ausschließlich an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Für die Perspektive der nächsten 20 Jahre wird bei den SWM gerade ein Plan für die Fernwärme entwickelt, der auf den Ergebnissen der Studie „Klimaneutrale Wärme München 2035“ basiert. In diesem Plan sind auch Verdichtungs- und Erweiterungsmaßnahmen im 13. Stadtbezirk enthalten.

Darüber hinaus ist allen Beteiligten bewusst, dass die Fernwärmeversorgung auch in Zukunft auf Gebiete mit einer ausreichend hohen Wärmedichte konzentriert werden wird. Für die nicht zur Fern­wärmeversorgung geeigneten Gebiete müssen alternative dezentrale Wärmeversorgungskonzepte erstellt und realisiert werden. Auch dafür entwickeln die SWM bereits Lösungen zur Unterstützung der Gebäudeeigentümer. In Bogenhausen betrifft das vor allem die zahlreich vorhandene kleinglie­drige Siedlungsstruktur.

Bei den strategischen Überlegungen wird stets das Stadtgebiet in seiner Gesamtheit betrachtet, ins­besondere die Entwicklung des neuen Erschließungsgebiets „SEM NordOst“. Für die wärmetechni­sche Erschließung dieses Gebiets ist seitens der SWM die Fernwärme vorgesehen und geplant.