Einige Bänke vor dem Edeka im Forum Bogenhausen in der Richard-Strauss-Straße“ – das hatte eine Bürgerin Bezirksausschuss angeregt. „Ich war vor Ort, wollte mich setzen, um auszuru­hen. Es sind gibt aber nur eine Parkbank und zwei kleine Tische beim Schreibwarengeschäft sowie eine angekettete Tischkombi. Es ist ein traurig wirkender Platz, der sich optimal für ein bisschen Auflockerung eignen würde.“ Doch so einfach umsetzen ist der Wunsch nicht!

Petra Cockrell (Grüne), Vorsitzende des Untergremiums Umwelt und Klimaschutz, musste der An­tragstellerin klar machen, dass der gewünschte Bankstandort beim Edeka nicht zu realisieren ist, da es sich um ein Privatgelände handelt. In Absprache mit der Anwohnerin, so steht’s im Protokoll der Tagung, schlug die Stadtteilpolitikerin drei Standortmöglichkeiten für Bänke vor. Gemäß Be­schluss des Kommunalparlaments wird nun die Stadt gebeten, „zwei Bänke in dem Bereich auf­zustellen“.

Das ist zwar theoretisch möglich, praktisch und überdies teils lebensgefährlich ist aber kei­ner der drei Standortvorschläge. Zudem ist fraglich, ob sich dort jemand setzt, um eine Pause einzulegen. Die erste „Lokation“ befindet sich nämlich direkt vor dem U-Bahneingang entlang des Zauns für die Hochhausbauten der Bayerischen Versorgungskammer (BVK). Windet es auch nur ein wenig, ist man sofort von Staubwolken eingehüllt. Und der Lärmpegel ist auch nicht gerade ge­ring.

Sitzbankvorschläge (Karte) an der Richard-Strauss-Straße – unverantwortlich, irrsinnig!    Lageplan: Bezirksausschuss, Untergremium Umwelt; Bearbeitung und Foto: hgb

Die vorgeschlagenen Plätze zwei und drei liegen gemäß Lageplan – kaum zu glauben – auf dem Grünstreifen zwischen (!) der Tunnelausfahrt und der Richard-Strauss-Straße. Wohl kein Mensch, der aus dem Forum kommt, geht entlang des Gehwegs etwa 100 Meter zurück, um dann auf dem Gras oder dem „äußeren“ Radweg 60, 70 Meter zurück zu einer Bank zu laufen. Es sei denn, er kürzt zuvor ab und quert in selbstmörderischer Absicht die Fahrbahn. Diese beiden Stand­ortvorschläge sind nicht nur unverantwortlich, sie sind schlicht und einfach irrsinnig.

Wie hatte die Antragstellerin doch geschrieben: „Wenn Besucher des Forums die Möglichkeit ha­ben, sich hinzusetzen, auszuruhen, sind sie eher bereit, länger vor Ort zu verweilen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr Zeit zum Einkaufen und zum Verweilen, in den Geschäften verbringen.“

Schon mehr als verwunderlich, dass eine Lokalpolitikerin, die zudem Fraktionssprecherin ist, auf derart abwegige Ideen kommt. Ein Anruf beim Eigentümer des Forums zur Klärung der Bankanre­gung wäre wohl zweckdienlicher gewesen!