Die Substanz, vor allem die Decke und der Dachstuhl, der Kirche St. Nikolaus an der
Flaschenträgerstraße in Englschalking ist marode, das wie der Turm von Pisa schief stehende
Kleinod ist einsturzgefährdet und deshalb seit einem Jahr geschlossen.
Zwei kleine Fenster am
Mini-Glockenturm, darunter der Zeiger der Sonnenuhr und das halbrunde Ziffernblatt zaubern ein
Lächeln aufs Mauerwerk. Doch zum Lachen ist niemanden in der Kirchengemeinde, eine Filiale der
Pfarrei St. Emmeram, zumute. Die Rettung des „Nikolauskircherls“ ist ein Wettlauf mit der Zeit.
Gleichwohl: Es besteht Hoffnung!
Wie meist bei Rettungsaktionen ist es eine Frage des Gelds. Eine Sanierung des Kleinods aus dem 13. Jahrhundert, eine der ältesten Kirchen in München, kann das Erzbischöfliche Ordinariat
mangels fehlender Mittel nicht stemmen. Die Pfarrgemeinde, lies ehrenamtliche Unterstützer, soll’s
– wie auch immer – bewerkstelligen. Das Ergebnis einer in Eigeninitiative veranlassten
Statikexpertise macht klar: Der gemauerte Dachreiter mit seinem Pyramidendach ist eingesunken,
die „Sache“ ist vollumfänglich finanziell nicht umsetzbar. Der Not gehorchend soll nun quasi das
Gröbste gemacht werden. Kalkulierte Aufwendungen: 150 000 Euro.
Die Notfallmaßnahme um das Gotteshaus vor dem Aus zu bewahren soll mit Spenden (siehe unter
www.sankt-emmeram.de; Spenden können auch online angewiesen werden; ein Zeiger kann von
fünf bis auf maximal 500 Euro geschoben werden; bei letzterer Zahl folgt dann der Vermerk „Es
kann hier auch ein höherer Betrag eingegeben werden“) möglich gemacht werden. Der
Bezirksausschuss gewährte unlängst 3180 Euro Unterstützung, um unter anderem dafür Vordrucke
fertigen zu lassen.
Und es sieht gut aus: Am 23. Mai kam die erste Spende; eine Grillaktion, eine Bilderausstellung,
ein Kindergartenfest und das Sommerfest der Pfarrgemeinde brachten neben vielen Zuwendungen
weiteres Geld in die Kasse.
Toll: Am 10. August betrug der Spendenstand lautet Internet-Seite 91 078 Euro. Die Hoffnung
nährt sich Tag um Tag!

Foto: hgb