Wird der Bau der rund 700 Meter langen Tram-Trasse entlang der Johanneskirchner Straße zum S-Bahnhof – die Vorbereitungsmaßnahmen waren Anfang Oktober durchgeführt, die Arbeiten aber gestoppt worden, weil es keinen gültigen Planfeststellungsbeschluss gibt – gekippt? Zumin­dest die Möglichkeit besteht. Denn nach Berichten der Süddeutschen Zeitung und der Abendzei­tung muss die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sparen, muss der Rotstift angesetzt werden. Bis 2035 sollen geplante Investitionen über 2,7 Milliarden Euro entfallen!

Die Pläne wären ein nie dagewesener Sparhammer! Bis 2035 würden, umgerechnet auf jedes Jahr, 225 Millionen Euro, gestrichen werden müssen. Und da kommt (auch) die Tram Johannes­kirchen – für sie müssten 149 Bäume gefällt und 139 neu gepflanzt werden, der Fußweg ab der Endstation zum S-Bahnhof wäre etwa 160 Meter statt wie bisher ab der Bushaltestelle rund 25 Me­ter lang – ins Spiel:

Die Aufwendungen für den Bau sind mit rund 60 Millionen Euro kalkuliert, ein Meter Straßenbahn verschlingt also circa 85 000 Euro. Besagte 60 Millionen Euro entsprächen mehr als 25 Prozent der jährlichen Einsparungssumme. Kostensteigerungen, die ja fast üblich sind, nicht mit einberechnet.

Wie auch immer – werden Vorhaben wie neue U-Bahnlinien, Modernisierung von U-Bahnhöfen, Bau von Straßenbahnstrecken, Kauf von Bussen und anderes mehr ad acta gelegt, landet die An­gelegenheit im Rathaus. Dann muss der Stadtrat entscheiden!

Ehemaliger Standort der verlegten Grillstation JK an der Johanneskirchner – / Ecke Freischützstraße, wo die Wendeschleife der Straßenbahn geplant ist.
Foto: hgb