Lautes Scheppern durch eingeworfene Flaschen, abgestellte Müllsäcke, Matratzen, Glassplitter, Papier, Matsch – Wertstoffcontainer lösen vielerorts Ärger aus. Im November 2021 hatte ein Anwohner der Elektrastraße die Verlegung der Boxen beim Gymnasium gefordert. Das Kommunalreferat hatte dies aber abgelehnt. Der Bezirksausschuss hatte damals den Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) gebeten, „möglichst geräuschisolierte Container“ aufzustellen.

Der Antragssteller: „Meine Wohnung ist direkt zur Straße ausgerichtet. Die Altglas-Container werden intensiv genutzt, vor allem an Samstagen. Und häufig auch an Sonntagen. Der Lärm beim Einwurf ist scheppernden laut, mindert wesentlich die Erholungsqualität an Wochenenden.“

Im November 2023 meldete sich der Mann erneut im Kommunalparlament: „Bezüglich des >Geräuschschutzes< wurde bislang nichts unternommen. Nicht einmal die Geräuschschutz-Manschet-ten wurden erneuert, geschweige denn geräuschisolierende Container aufgestellt. Und die Fläche vor den Kästen verkommt zeitweise zum Abstellplatz für Sperrmüll.“

Kristina Frank, Leiterin AWM und Kommunalreferat, zu diesen Angaben: „Der AWM unternimmt bereits alles ihm Mögliche, um Geräuscheinwirkungen auf die Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten. In den Leitlinien des Bundesumweltamts für die Aufstellung von Wertstoffcontainern wird lediglich empfohlen, dass bei Verwendung von Behältern der Klasse 1 (besonders lärmgedämmt), wie sie in München ausschließlich verwendet werden, mindestens ein Abstand von zwölf Metern zu Wohnräumen eingehalten werden soll. Diese Vorgabe wird bei Erteilung der notwendigen Sondernutzungserlaubnis generell eingehalten.

Die Glascontainer in der Elektrastraße wurden überprüft. Die erforderliche Dämmung ist vorhanden. Die Behälter entsprechen der Lärmklasse 1.

Zum Thema Lärmbelästigung heißt es weiter, dass die Spitzenwerte durch den Einwurf von Glas bereits vielfach gemessen wurden. „Obwohl diese Geräusche gut hörbar sind und im Einzelfall als störend empfunden werden, sind sie von den Anwohnern grundsätzlich im Sinne einer funktionierenden Entsorgung als zumutbar hinzunehmen.“

Bedauerlicherweise halten sich viele Bürger nicht an die auf den Containern angegebenen Einwurfzeiten. Das kann jedoch der Betreiberfirma nicht angelastet werden, da diese mit den Hinweisaufklebern bereits auf die Einwurfzeiten – 7 bis 19 Uhr – hinweist.

Und: „Die an den Containern angebrachten Einwurflippen aus Gummi dienen nicht dem Lärm-, sondern dem Beraubungsschutz und werden leider des Öfteren gewaltsam entfernt. Eine Kontrolle vor Ort bestätigte, dass die Lippen an den Glasbehältern zum Teil fehlen. Die Erneuerung der Gummilippen wurde veranlasst.“

Zu den illegalen Ablagerungen: Diese nehmen trotz einer Intensivierung des Leerungsrhythmus sowie des Reinigungsturnus immer weiter zu. Häufig legen Personen aus Bequemlichkeitsgründen Flaschen, Kunststoffe und auch Restmüll neben den Boxen ab. Dieses Verhalten sei bei mehr als 950 Sammelstellen im Stadtgebiet nicht zu beherrschen. Übrigens: Wenn Verschmutzungen festgestellt werden, kann über die standardmäßig wöchentlichen Reinigungsgänge der Betreiberfirmen hinaus bei Bedarf telefonisch eine zusätzliche Reinigung angefordert werden.

Obwohl Aufkleber „Keine Müllabladestelle“ auf den Containern der Wertstoffinseln angebracht wurden, sehen vielerorts die Standorte wie Deponien aus. Foto: hgb