Wie geht’s es im Stadtbezirk künftig weiter betreffend Grundschulen (GS)? Jens Luther, CSU-Mann im Rathaus und Mitglied im Kommunalparlament, verlangte unlängst vom Referat für Bildung und Sport (RBS) darauf eine Antwort, endlich ein Konzept. Denn, so Florian Ring, Chef des Bezirks-ausschusses: „Mit der Zahl der Grundschulen in Bogenhausen sind wir nicht zufrieden, es gibt eine massive Unterversorgung. Das ist kritisch!“
Hintergrund der Kritik ist Münchens 5. Schulbauprogramm (Investitionshöhe 690 Millionen Euro, im Dezember im Stadtrat beschlossen) mit sieben Maßnahmen an acht Schulen (rund 4600 Plätze so–wie vier Kita-Gruppen). Zur GS Knappertsbusch- / GS Ruth-Drexel-Straße im Prinz-Eugen-Park wird ausgeführt: „Die nochmals gestiegenen Bedarfe sollen durch eine Erweiterung gedeckt werden.“ Gemäß einer RBS-Erhebung im Januar vor einem Jahr gibt es in Bogenhausen (95 000 Einwohner) sieben Grundschulen (fast 3000 Schüler), die eine ganztägige Betreuung anbieten. All diese Einrichtungen sind überbelegt.
Vor diesen Hintergründen forderten die Mitglieder des Bezirksausschusses kürzlich vom RBS „ein Gesamtkonzept für die GS Knappertsbuschstraße“. Explizit wollen die Lokalpolitiker wissen: Welche Gründe haben zu der siebenzügigen Variante geführt? • Welche Erfahrungen gibt es in der Stadt mit einer siebenzügigen GS an zwei räumlich getrennten Standorten? • Wie wirken sich die baulich unterschiedlich gestalteten Standorte auf das schulische Konzept aus? • Wie wird das Ganztagsangebot für die siebenzügige GS aussehen? • Wie sehen die prognostizierten Schülerzahlen für die kommenden zehn Jahre aus?
Denn laut dem 5. Schulbauprogramm wird die GS Ruth-Drexel-Straße dauerhaft als Filialschule der GS Knappertsbuschstraße gesehen. Dies führe nicht nur zu einer sehr großen siebenzügigen GS, sondern werde zusätzlich durch weit auseinanderliegende, baulich verschiedene Gebäude verkompliziert. Und: Mittlerweile ist zudem die zweite Containeranlage geplant, sodass an beiden Standorten zusätzliche Kapazitäten entstehen müssen, um die Schüler unterbringen zu können. Die Vorteile und ein Konzept des jetzigen Grundschulkonstrukts seien erst einmal nicht erkennbar.
Laut Antragstext fällt grundsätzlich auf, dass sich „im Stadtbezirk überdurchschnittlich große Schulen häufen – sowohl beim Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium wie auch der Helen-Keller-Realschule und nun auch bei dieser Grundschule. Für den Bezirksausschuss steht fest, dass ein Mangel in der Schulversorgung durch immer weiter anwachsende Schulen und Klassengrößen nicht dauerhaft ausgeglichen werden kann oder sollte“.