Im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen der Bezirkssportanlagen (BSA) sollen bestehende Sportgaststätteersatzlos gestrichen werden. Also: Abriss, kein Neubau! Das hat der Stadtrat beschlossen. Im Bogenhausen betroffen: dieTaverna Pyrsos, das Vereinslokal des SV Helios Daglfing, an der Westpreußenstraße. Robert Brannekämper, Landtagsabgeordneter und CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, initiierte für den Erhalt eine Unterschriftenaktion, forderte erneut, beim zweiten Teil der AktionBeschluss korrigieren!

Was den Bogenhausern das Pyrsos bedeutet, versinnbildlichen die Situationen und die Gespräche mit Bürgern an den beidenInfo-Ständen der CSU am Eingang der Taverne an der Englschalkinger Straße und vor der Bäckerei Wimmer an der Englschalkinger – / Ecke Freischützstraße. Der Grundtenor der Aussagen war stets der gleiche: „Unser Grieche muss bleiben!“

Inzwischen haben rund 1300 Personen auf Dutzenden Formularen mit Namen, An- und Unterschrift ihre Meinung bekundet. Dazu kommen mehr als 700 Zustimmungen auf der von Pysos-Wirt Andreas Papadimitriou gestarteten Online-Petitionhttps://www.openpetition.de/petition/online/restaurant-taverna-pyrsos-erhalten. Also rund 2000 Unterschriften!

Einige Kommentare der Unterzeichner: „Diese wunderbare Gaststätte ist für diesen Bezirk eine wichtige Begegnungsstätte – Ich mag dieses Restaurant sehr gerne und es wäre ein großer Verlust, wenn es abgerissen wird – Das Pyrsos ist nicht nur eine Sportgaststätte. Es ist ein Treffpunkt der ganzen Nachbarschaft. Man fühlt sich dort wie in einer Großfamilie immer herzlich willkommen.“

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Diskussionen zur Sache gab’s zuhauf. Eine Frage wurde immer wieder gestellt: Was passiert mit dem Pyrsos während der Bauarbeiten? Eine endgültige Antwort darauf gibt es (immer noch) nicht. Brannekämper hatte dazu im Bezirksausschusses gefordert: „Während des Baus der Sportanlage muss ein Gaststättenersatz, eine Interimslösung beispielsweise mit Container, auf dieser Fläche stehen, nicht einen halben Kilometer weit weg.“

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In einem „Offenen Brief“ hatte sich Brannekämper an OB Dieter Reiter gewandt (Auszüge):

„Die drohende Kündigung und der beabsichtigte ersatzlose Wegfall der Gaststätten auf den städtischen Bezirkssportanlagen im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen wurden zurecht stark kritisiert. Für uns steht fest: Es darf kein pauschales Aus für diese Sportgaststätten geben. Sportgaststätten sind nicht nur eine wichtige Institution für die Mitglieder der Sportvereine. Bei den betroffenen Betrieben handelt es sich zudem um beliebte Lokale und Treffpunkte für die Anwohner.

Die öffentliche Diskussion hat nun offenbar auch bei der Stadtspitze zu einem Umdenken geführt. Sie, Herr Oberbürgermeister, die Dritte Bürgermeisterin und der zuständige Referent beteuern nun, das eigentlich von vornherein richtige, aber zunächst nicht beabsichtigte Vorgehen einer Prüfung im Einzelfall zu befürworten. Fakt ist aber: Das städtische Sportamt hat den Pächtern am 4. Dezember 2023 die Kündigung bereits angekündigt.

Um den zahlreichen öffentlichen Beteuerungen der Stadtspitze auch Taten folgen zu lassen und eine ergebnisoffene Prüfung zusammen mit allen Betroffenen zu ermöglichen, bitte ich Sie eindringlich, diese bereits erfolgte schriftliche Ankündigung des ersatzlosen Entfalls der Gaststätten und der bevorstehenden Kündigung unverzüglich offiziell gegenüber den Pächtern zurückzuziehen und mit diesen in einen konstruktiven Dialog einzusteigen.“

CSU-Unterschriftenaktion an zwei Ständen zum Erhalt der Taverna Pyrsos (von li.): Bezirksausschuss (BA)-Mitglied Elisabeth Pangerl, Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper, BA-Vertreterin Sabine Geißler, BA-Vorsitzender Florian Ring. Rechtes Foto: zwei Bürger mit den BA-Mitgliedern Lutz Heese, Martin Baumgartner und Peggy Schön.    Fotos: hgb